Technik auch im Alltag von Kindern immer wichtiger – Nintendo raubt die Kindheit

Es ist traurig: Immer mehr Kinder verbringen ihre Freizeit in der stickigen Wohnung, statt draußen an der frischen Luft. Der Grund dafür ist ein kleines Gerät. „Nintendo DS“ wird die Videospielkonsole genannt, sie scheint ganze Generationen begeistert zu haben. Besonders Kinder und Jugendliche können auf das tragbare Gerät des japanischen Elektronikkonzerns nicht mehr verzichten.

Das ist verständlich, denn der Nintendo DS stellt eine Möglichkeit dar, die Kreativität zu entfalten und die Intelligenz zu fördern. So kann man zum Beispiel im Konsolenspiel „Animal Crossing“ seine eigene Stadt gestalten oder in „Dr. Kawashimas Gehirn Jogging“ das Gedächtnis schulen. Die vielen Lernsoftwares ermöglichen es, spielerisch zu lernen. „Alles bestens!“ sollte man also meinen. Doch der Schein trügt.

Viele Kinder und Jugendliche können mit dem Spielen gar nicht mehr aufhören und vernachlässigen dadurch ihre Pflichten. Die Leistungen in der Schule sinken, weil Kinder abends zu spät schlafen gehen. Sogar in den Pausen kann man manche Kinder mit ihrem Nintendo DS beobachten.

Dass da die Sozialkompetenzen verkümmern, ist gar keine Frage. Ist man früher noch auf den Spielplatz gegangen und hat im Sandkasten gespielt, sitzt man heute nebeneinander auf dem Sofa – jeder mit seinem eigenen Nintendo DS – und starrt konzentriert auf den Bildschirm.

Die Bewegung, die doch so wichtig für den Körper ist, bleibt aus. Stattdessen trainiert man mit seinen virtuellen Hund für den nächsten Wettbewerb und badet ihn ausgiebig. Dass man Welpen nicht baden darf, wie es in dem Spiel „Nintendogs“ vorgemacht wird, sollte jeder gute Hundebesitzer wissen. Kinder wissen es jedoch nicht und lernen etwas Falsches.

Hinzu kommen die hohen Kosten für Gerät und Zubehör. Für einen Nintendo DS und ein, zwei Spiele dürfen die Eltern ordentlich in die Tasche greifen: Der neue DS Lite kostet um die 150 Euro! Kinder aus ärmeren Familien haben es nicht leicht, denn wer keinen Nintendo besitzt, wird schnell zum Außenseiter. Der Besitz der Spielkonsole ist fast so selbstverständlich geworden wie der Besitz eines Handys!

Spielen in Maßen schadet nicht, doch unsere Gesellschaft sollte sich fragen, ob ihre Kinder nicht langsam verkümmer. Denn eines steht fest: Die Kinder Jugendlichen von heute sind die Erwachsenen von morgen, und ihre Erfahrungen werden entscheiden, wie die Gesellschaft der Zukunft aussehen wird!

Angela Kunze, Duisburg, St.-Hildegardis-Gymnasium