Die Stadt der Gegensätze

Brüssel – im Schatten der großen Metropolen Paris und London wirkt die Stadt eher unscheinbar und klein. Doch Brüssel überzeugt mit seinen Sehenswürdigkeiten und seinen köstlichen Spezialitäten.

Von Nisa Nur Dogan, Klasse 8c, Landfermann-Gymnasium-Duisburg

Brüssel ist nicht nur die Hauptstadt von Belgien, sondern auch von Europa. Sie bildet zusammen mit Wallonien und Flandern eine der großen Regionen von Belgien. Ca 1,5 Mio. Menschen leben in dieser Stadt, die von Gegensätzen geprägt ist wie keine andere Stadt in Europa: Auf der einen Seite der große Reichtum im Süden und Osten, auf der anderen die Ghettos von Anderlecht, Schaarbeek oder Molenbeek, letztere bekannt durch die Anschläge von 2016.

Multikulti funktioniert nur zum Teil in Brüssel

In Brüssel trifft man Menschen aus den verschiedensten Regionen der Welt. Beamte aus ganz Europa leben und arbeiten hier. Sie gehören zu den wohlhabenden Ausländern, die in und rund um Brüssel leben. Meistens arbeiten sie im Europaviertel in einer der verschiedenen Institutionen der europäischen Union, wohnen aber entweder im Osten oder Südosten der Stadt in den noblen Stadtteilen Uccle, Woluwé, Haren oder Ixelles. Einige wohnen auch außerhalb in der reichen, flämischen Region „Vlaams Brabant“, beispielsweise in Zaventem, Tervuren, Wezembeek-Opppem, Watermaal-Bosvoorde oder Machelen. In Wezembeek-Oppem befindet sich übrigens die Internationale Deutsche Schule Brüssel (IDSB). Daher befinden in dieser Gegend circa 600 deutsche Haushalte. Fast alle sind wohlhabend und arbeiten für die europäische Union, NATO oder große, deutsche Firmen.

Im Gegensatz dazu stehen die Ghettos der westlichen und nördlichen Stadtteile Anderlecht, Schaarbeek und Molenbeek. Viele Menschen, hauptsächlich aus Nord- und Zentralafrika und Anatolien haben hier eine Art Parallelgesellschaft gebildet. Ein echtes Zusammenleben zwischen den wohlhabenden Belgiern und Europäern auf der einen Seite und den ärmeren Marokkanern, Kongolesen und Türken auf der anderen Seite existiert nicht.

Brüssel kann durchaus mit Paris und London mithalten

Der Palais Royal, Königspalast und Rathaus von Brüssel, erstrahlt mit dem riesigen Glockenturm und den wunderschönen Verzierungen als architektonisches Meisterwerk. Der Jubelpark, auch Parc Cinquantenaire genannt, ist ein großer, wunderschöner Park, in dessen Mitte der 1909 zur Huldigung der Unabhängigkeit Belgiens errichtete Triumphbogen steht.  Ein wunderschönes Bauwerk und ein schöner Ort, der sich gleich in der Nachbarschaft des Europaviertels mit dem europäischen Parlament befindet. Man trifft dort Beamte, die ihre Mittagspause im Park verbringen, Gruppen von Menschen, die Fußball spielen, Jogger und Fahrradfahrer. Und natürlich viele, viele Touristen.

Das Mini-Europa ist eine Art Freizeitpark, der sich in der Nähe des Atomiums befindet. Dort gibt es Miniaturen der berühmtesten Attraktionen Europas, wie dem Eifelturm, dem Big Ben in London oder dem Brandenburger Tor in Berlin.

Die Hauptattraktion, der zentrale Platz von Brüssel, ist der Grand Place im Herzen der Stadt. Mit seinen wunderschönen, in goldener Farbe verzierten, historischen Häusern untermauert er den unglaublichen Reichtum vom Belgien der Vergangenheit. Dass dieser Reichtum gleichzeitig das große Leid der kongolesischen Bevölkerung war, sollte hier auch noch erwähnt werden. Der Grande Place ist fast immer voll mit Touristen. Rund um den Platz befinden sich schöne Cafés, Chocolaterien und kleine Läden, die belgische Waffeln verkaufen. Und natürlich die vielen Frittenläden. Belgische Pommes sind weltberühmt und sehr schmackhaft.

Shopping in Brüssel

Brüssel ist auch eine schöne Shopping-Stadt. Das berühmte Louisa-Viertel, die Rue Neuf oder das erst vor kurzem eröffnete Einkaufszentrum Docks Brussels laden zum Shoppen ein. Es gibt auch viele hübsche Boutiquen. Die Straßen sind voll mit Straßenkünstlern und Musikern. Außerdem gibt es sehr viele schöne Cafés für kleine Pausen.