Mit ihrem harten Vorgehen gegenüber die Aufständischen in Tibet und gegen ausländische Berichterstatter hat die Regierung in Peking ihren Unwillen bewiesen, menschliche Grundrechte zu achten.
Die von verschiedenen Seiten erhobene Forderung, die kommenden Olympischen Spiele im Land aus Protest zu boykottieren, wird nun kontrovers diskutiert. Denn es gibt gute Gründe, die sowohl für als auch gegen den Boykott sprechen. Dazu wurden in der Fußgängerzone in Rheinhausen Passanten zu ihrer Meinung zu einem möglichen Olympia-Boykott der Olympischen Spiele 2008 in Peking befragt. Hier einige Auszüge:
Passantin (35): Ich interessiere mich sonst sehr für Sport und auch für Olympia, jedoch ist die Situation nicht geeignet, um die Olympischen Spiele in Peking auszutragen. Unter solchen Voraussetzungen sollte man Olympia entweder in einem anderen Land austragen, oder man sollte im Tibet einen „Waffenstillstand“ herbeiführen und es akzeptieren.
Passant (22): Ich finde es nicht gut, dass Olympia so schlecht geredet wird. Man sollte Tibet einfach akzeptieren. Ich habe mich eigentlich schon immer für die Olympischen Spiele interessiert, weil ich es immer sehr genieße, die Leistungen der Sportler zu bewundern, aber so ist es schade für die Sportler.
Passant (15): Was mit den Tibetern gemacht wird, ist eine Schweinerei! Die Olympischen Spiele sollen in Peking nicht stattfinden.
Passantin (76): Ich bin gegen den Olympia-Boykott, da die Sportler sonst unnötig solche Anstrengungen auf sich genommen hätten. Außerdem wäre es zu kurzfristig Olympia jetzt noch abzusagen.
Auch Fabian Hambüchen äußerte sich bei SternTV zu den Vorfällen in Tibet: „Wir Sportler bekommen von dem möglichen Olympia-Boykott nicht viel mit, da wir im Olympia-Dorf von diesen Vorfällen abgeschottet werden und uns nur auf unsere sportlichen Vorbereitungen für Olympia konzentrieren sollen. Aber was ich so gehört habe, macht mich als Sportler wütend und auch traurig, da Olympia eine sportlicher Wettkampf ist, bei dem sich Sportler aus aller Welt messen und der nichts mit dem Zustand in Tibet zu tun hat. Natürlich sollte man Tibet endlich akzeptieren, damit die Olympischen Spiele friedlich und mit sportlicher Disziplin ausgetragen werden können.“
Die große Mehrheit der Befragten war dafür, dass man Tibet die verlangte Unabhängigkeit erlaubt und es als solches akzeptiert. Die Minderheit der Passanten und Passantinnen vertraten die Meinung, dass es schade für die Sportler und für den Ruf Olympias sei, die Olympischen Spiele jetzt noch abzusagen. Schließlich hätten die Sportler sonst ihre Bemühungen und Anstrengungen umsonst auf sich genommen.
Kathrin Hammes, Duisburg, Krupp-Gymnasium