Eine Reportage – Wie Menschen im Altersheim „Pro Seniore“ leben

Duisburg-Bergheim. In der Nähe eines Sportplatzes, an einem Straßenrand steht ein weißes Haus mit der Aufschrift ‘‘Pro Seniore‘‘, in dem das Zuhause von vielen pflegebedürftigen Menschen ist.

In diesem Haus gibt es jeweils sieben Stationen, wo jede Station einen Speiseraum, eine Küche und ein Gemeinschaftsbad hat. Dort leben Menschen, die es nötig haben, versorgt und gepflegt zu werden. An der Zahl sind es 144.

Zwei von ihnen durften wir kennen lernen. Als wir sie befragten, wurden viele Fakten klar gemacht. „Ich bin wegen meinen Rückenwirbeln hier und werde therapiert ‘‘, so die 46-jährige Beate O., die regelmäßig von ihrer Familie besucht wird. Sie lebt im Pflegeheim seit August letzten Jahres und wird es im Juli verlassen. Sie sagte, dass sie sich hier wohlfühle, aber dennoch ihre Familie vermisst.

Auch der 79-jährige Günter S., der sogar seit 10 Jahren dort lebt, ist glücklich. „Ich kann nach draußen gehen, spazieren, einkaufen und den Sportplatz besuchen.‘‘ Viele in Deutschland glauben, wenn sie ins Altersheim gebracht werden, dann nur, weil sie ihre Familie nicht will und dorthin ‘‘abschieben‘‘ will. Dies jedoch betrifft keinen der beiden Befragten.

Der im Heimbeirat tätige Günter S. darf mit anderen Bewohnern mitentscheiden, was sie zu essen und trinken bekommen. „Wir müssen darauf achten, dass jeder zufrieden mit seinem Essen ist, denn es gibt auch zwei muslimische Bewohner, die wegen ihrer Religion kein Schweinefleisch essen dürfen oder auch Bewohner, die auf Diät sind. Dann stimmen wir die Gerichte für sie ab‘‘ , so der Residenzberater Ulrich W.

Wir haben nicht nur die Bewohner befragt, sondern auch die Pflegerin Beate N., die schon seit zehn Jahren als Pflegerin tätig ist. Sie erzählte uns, dass man lerne, mit den Pflegebedürftigen umzugehen. „In meinem Job muss man auf die Wünsche der Bewohner achten‘,‘ antwortete Beate N. auf unsere Frage. „Auch wenn es Konflikte gibt.“

Auf unsere Frage, ob sie jemanden tot aufgefunden habe, antwortete Sie uns, dass dies Alltag sei. Die Bewohner sind sich zum Teil bewusst, dass das Altersheim die Endstation ist. Bei unserem Rundgang durften wir die einzelnen Etagen besichtigen, die uns Ulrich W. genau erklärte: ‘‘Unser Altersheim hat viele Möglichkeiten, um sich selbst zu beschäftigen. Jedes Jahr finden verschiedene Veranstaltungen statt, wie z.B. Sommerfeste, Frühlingsfeste, usw. Es gibt auch feste Termine mit dem Friseur und der Fußpflege.“ Alles in allem war der Rundgang sehr informativ und besser als vermutet.

Kübra Celik, Duisburg, Krupp-Gymnasium