Selbst wenn ein Kleinkind einen eigenen Weg findet, ein Klettergerüst zu besteigen, ändert es seine Strategie nach Beobachtung anderer Kinder und imitiert deren Verhaltensweisen. Später wird das Nachahmen manchmal zu einer regelrechten Abhängigkeit.
Besonders Jugendliche geben dem Gruppenzwang nach, weil bei ihnen die Clique nicht selten als Familien-ersatz dient. In der Phase der Loslösung von den Eltern ist es wichtig, einen neuen emotionalen Halt zu finden. Ist dieser in Form einer Clique vorhanden, tun Jugendliche mit wenig Selbstbewusstsein oft alles, um diese Gefühls-heimat zu erhalten. Sie schaden sich selbst, um dazu-zu-gehören: Sie rauchen, trinken, nehmen Drogen, nur um nicht anders zu sein. Das Handeln gegen die eigene Überzeugung bringt sie in einen Teufelskreis: Durch ihr Fehlverhalten verlieren sie an Selbst-achtung. Dies wird durch weitere Anpassung an die Gruppe und damit verbundene An-erkennung kompensiert. So wird die Abhängigkeit immer stärker. Je nach Gruppe kann das Ausmaß des Gruppenzwangs auch kriminelle oder selbst-zerstörerische Handlungen zur Folge haben.
Einen Ausweg aus diesem Teufels-kreis bieten alternative Handlungs-muster, die das Selbstbewusstsein der Jugendlichen stärken. Dabei ist es hilfreich, die Stärken des Einzelnen zu fördern. Besonders gut gelingt das durch die Integration in Sportvereine oder andere Interessengemeinschaften.
Lara Tuttlies, 9a, Franz-Haniel-Gymnasium Duisburg