Fernsehen – Lindenstraße hautnah

Achtung! Und bitte!“ Nach dieser Durchsage der Regie (Kerstin Krause) wird es am Set still, das Kamerateam beginnt mit dem Dreh und die Schauspieler versetzen sich in ihre Rollen. Plötzlich folgt eine weitere Durchsage: „Stopp! Noch einmal bitte. Komparsen wieder auf Anfangsposition!“

Ungefähr achtmal wird eine Szene geprobt und gedreht, bevor sie perfekt ist. Dass man so einen großen Aufwand für eine Szene benötigt, hätten wir nicht gedacht. Doch von dem Schauspieler Gunnar Solka (Rolle: „Lotti“) erfahren wir, dass es ihm am meisten Spaß macht, wenn er viel zu tun hat. Doch nicht nur die Schauspieler haben viel zu tun, sondern auch die Set-Mitarbeiter.

Ein Beispiel ist der Set-Aufnahmeleiter Mattis. Er unterstützt die Regie, sorgt für einen reibungslosen Ablauf am Drehort. Auch das Wetter spielt eine große Rolle, deshalb muss es bei unsicheren Wetterverhältnissen eine „Schlechtwetteralternative“ für Dreharbeiten unter freiem Himmel geben. Dies ist ein Grund, warum man die Szenen nicht chronologisch dreht.

Jede Szene wird gut vorbereitet. Das bedeutet auch, dass die Schauspieler schon Monate vorher ihren Text lernen und sich emotional darauf vorbereiten. Denn manchen Schauspielern fällt es nicht immer leicht, sich in ihre Rolle hineinzuversetzen. Dies bestätigte uns Schauspielerin Jennifer Steffens (Rolle „Sandra Sarikakis“). Es fiel ihr besonders schwer, eine Szene zu spielen, in der sie „koksen“ musste. Dafür musste sie nämlich Traubenzucker in die Nase ziehen.

Das Schauspielern nimmt viel Zeit in Anspruch, deswegen haben die Schauspieler kaum Zeit für andere berufliche Verpflichtungen. Doch Joachim Hermann Luger (Rolle: „Hans Beimer“) hat es nie bereut, diesen Beruf ausgewählt zu haben.

Erst nach vier Tagen ist eine Folge abgedreht. Weitere zwei Wochen werden benötigt um die Folge zu schneiden („Montage“) und den Ton zu überspielen. Dies berichtete uns Katja Reutter, die für den Schnitt verantwortlich ist. Wir waren ziemlich überrascht, wie viele Wochen man für eine Folge benötigt, damit sie ausgestrahlt werden kann.

Nach diesem schönen Tag haben wir aber leider erfahren, dass man ohne professionelle Ausbildung keine Rolle bei der „Lindenstraße“ bekommen kann. Doch allein schon der Besuch war für uns sehr interessant.

Angelina Jordan und Pia Sommer, Duisburg, Franz-Haniel-Gymnasium