In der Generationen-Werkstatt der Katholischen Grundschule arbeiten Jung und Alt zusammen.
Die neunjährige Rasmia hat mit Sorgfalt den Anfangsbuchstaben ihres Namens mit einer Laubsäge aus Sperrholz ausgesägt. Jetzt will sie das große R mit farbigen Lämpchen zum Leuchten bringen. Dabei hilft ihr der pensionierte Elektroingenieur Helmut Schmitt.
Schmitt ist einer der ehrenamtlichen Helfer in der Generationen-Werkstatt an der Katholischen Grundschule Mettmanner Straße. Seit zweieinhalb Jahren wird hier Schülern von pensionierten Handwerkern beim Werken geholfen. Die Idee kam von dem bildenden Künstler Jörg-Thomas Alvermann, der schon früher an verschiedenen Grundschulen mit Kindern zusammengearbeitet hat.
Die Idee ist, dass Senioren, also Menschen, die im Ruhestand sind, Kindern ihr Wissen weitergeben und so beim Werken, Malen und Entdecken helfen. Und zwar so, dass die Kinder möglichst viel alleine machen. Sie können frei entscheiden, was sie tun wollen. Sie müssen nur das, was sie angefangen haben, auch zu Ende bringen. Unterstützt werden sie dabei außerdem von den Künstlern Saskia Paul und Andrej Wilhelms.
Von Montag bis Mittwoch jeweils von 14.30 Uhr bis 16.30 Uhr sind entweder die Holzwerkstatt, die offene Kunstwerkstatt oder die Forscherwerkstatt geöffnet.
In der Holzwerkstatt lernen die Kinder, Holz zu bearbeiten, und den richtigen Umgang mit Werkzeugen. Nach erfolgreichem Bau einer Holzkiste bekommen sie einen Werkstatt-Führerschein, mit dem sie dann selbstständig in der Werkstatt arbeiten dürfen. In der offenen Kunstwerkstatt kann man mit Ton arbeiten, malen oder basteln. In der Forscherwerkstatt lernen die Kinder beispielsweise, wie man einen Stromkreis baut und wie man ein Flugzeug so konstruiert, dass es fliegt. Zurzeit sägen sie aus Sperrholz ihre Namen und befestigen Lämpchen daran.
Für die Zukunft ist geplant, die Räume mit noch mehr Werkzeugen und Material auszustatten. Für die Forscherwerkstatt sollen Mikroskope und Lupen angeschafft werden. Demnächst wird die Werkstatt auch nach Schulschluss geöffnet haben, damit Eltern mit ihren Kindern zusammenarbeiten können. Dazu soll eine Fahrradwerkstatt eingerichtet werden, in der gespendete und gebrauchte Fahrräder gemeinsam mit sozial schwachen Familien und Flüchtlingen aus dem Stadtteil für den Eigengebrauch repariert werden können.
Das Projekt hat 2015 den bundesweiten ,,Mixed up“-Preis des Bundes-familien-ministeriums gewonnen. Mit diesem Preis werden ungewöhnliche Kooperationen ausgezeichnet. Die Generationen-Werkstatt ist ein Gemeinschaftsprojekt der KGS Mettmanner Straße, des Zentrum Plus der Diakonie Düsseldorf und des Vereins Keywork. Informationen unter:
www.generationen-werkstatt.de
Ruben Alvermann, 8c, Werner-von-Siemens Realschule Düsseldorf