Bald ist wieder Weihnachten, und auf vielen Wunschzetteln der Jugendlichen stehen Computerspiele. Doch wissen die Eltern nicht immer, was sie ihren Kindern für ein Computerspiel kaufen sollen.
Wir haben uns in dem Fachgeschäft gamestop in Düsseldorf erkundigt, welche Spiele am meisten angesagt sind. Laut Verkäufer Thorsten sind die Schlager bei den Videospielen in diesem Jahr: „Modern Warfare 2“ (ab 18), „Anno 1404“ (ab zwölf), „Fußball Manager 2010 (keine Altersbeschränkung), „Sims 3“ (ab sechs).
„Modern Warfare 2“ ist die Simulation eines Weltkrieges. Als Spieler wird man zum Soldaten, der ums Überleben kämpft. Die Grafik ist so realistisch, dass man die Kämpfe fast am eigenen Leib spürt. „Bei einem Schuss in den Arm eines Gegners hat man das Gefühl, als ob tatsächlich Blut fließt“, sagt Abdullah Özen aus der 10A1 der GHS Benrath. „Die Sirenen klingen wie bei einem echten Luftangriff“, ergänzt Marvin Korzelius aus der selben Klasse. Für Minderjährige sei das Spiel daher natürlich nicht geeignet.
Was ist mit den anderen Spielen, was ist daran so besonders? In Sims 3 muss eine virtuelle Welt erstellt werden, man muss kreativ sein und hat Spaß, man muss den Alltag meistern, so wie es auch im echten Leben sein sollte. In Fußball Manager 2010 geht es darum, wer der beste Manager ist. Wer macht die beste Aufstellung? Welcher Verein hat die beste Taktik? Man muss das Training so gut organisieren wie möglich, und man spielt im Online-Modus über das Internet gegen andere Spieler. Wir haben einen Käufer des Spiels gefragt, was er so besonders daran findet: „Dass man als Manager alles selber steuern kann, Spieler kaufen und verkaufen kann und die alleinige Verantwortung hat. Man kann selber Entscheidungen treffen“, sagt Tobias Lippold (16) aus Düsseldorf.
Bei Anno 1404 übernimmt der Spieler die Kontrolle über ein Schiff aus dem 15. Jahrhundert, besegelt die Weltmeere, entdeckt neues Land, stellt diplomatische Beziehungen her, treibt Handel und errichtet monumentale Metropolen.
Die Preise für alle Computerspiele liegen zwischen 50 und 70 Euro. Ob Fußball-oder Strategiespiele – klar sollte den Eltern sein, dass sie genau darauf achten müssen, was ihre Kinder spielen. Denn schließlich sollen Spiele keine schlimmen Folgen haben, wie etwa das Würgespiel, bei dem sich ein 14-jähriger Junge Mitte November selbst tötete. Der Computer war noch eingeschaltet, als die Eltern das Kinderzimmer betraten. Die Anleitung für das Würgespiel flimmerte noch über den Bildschirm.
Besser ist ein Spiel wie Farmville: Man muss Kürbisse pflanzen, sie ernten und wieder neue pflanzen. Das hört sich zwar ganz harmlos an, aber laut Experten hat es einen hohen „Suchtfaktor“. Käufe mit realem Geld können zudem schnell zu Schulden führen. In jedem Fall muss irgendwann der Computer ausgestellt werden. Denn neben der virtuellen Welt gibt es auch noch eine reale: Auf dem Fußballplatz lässt sich Fußball immer noch besser spielen als vor dem PC.
Julia Lippold, Düsseldorf, Städt. Gem.-Hauptschule Benrath