Es ist Freitagabend kurz vor 23 Uhr. Gut 20 junge Leute tummeln sich schon vorm Eingang der „Nachtresidenz“ in der Nähe der Kö, einer der bekanntesten Discotheken Deutschlands.
Die Wartenden stehen unter Heizstrahlern, die extra gegen die Kälte angebracht wurden. Über ihnen erhebt sich die imposante, weiße Fassade. Von Scheinwerfern angestrahlt, ist sie weit zu sehen. Ein großes Banner wirbt schon für das nächste große Event, zu dem bis zu 2.500 Gäste im Durchlauf erwartet werden.
Die heutige Party steht unter dem Motto „Cookies & Cream“. Direkt an der Treppe werden Kekse aus Bauchläden verteilt. Dort kann man sich auch vom Hausfotografen vor der großen „Nachtresidenz“-Wand knipsen lassen, wo schon Promis wie Paris Hilton standen, die den Club besuchten. Auch die Fortuna feierte im Kuppelsaal ihren Aufstieg in die 1. Bundesliga.
Der Kuppelsaal mit der 90 Quadratmeter großen Tanzfläche war früher mal ein Kino, zu sehen ist das aber kaum mehr. Er besitzt als einzige Disco der Welt ein Surround-Sound-System. Der Klang ist überwältigend. Die Bässe der teuersten Boxenanlage der Welt durchdringen den ganzen Körper und es ist laut. Sehr laut.
An der Decke hängen große Ballons in Süßigkeitenform, die Wände sind nur grob verputzt. Es gibt dem Raum einen gewissen Touch. Links und rechts von der Tanzfläche und hinter dem DJ auf der Bühne befinden sich V.I.P.-Lounges. Einen Tisch bekommt man dort nur auf Vorbestellung. Die Getränke werden dort nur in Flaschen und mit einer Fontäne serviert. Die großen Sechs-Liter-Flaschen werden von einem Kellner mit einem Klettergeschirr von hoch oben unter der Decke geholt. Auf der Tanzfläche trinkt man aus Gläsern. An der Bar wird an einer Karte abgeknipst, wie viel man getrunken hat. Diese Karte bezahlt man beim Verlassen der Disco.
Für die Effekte im Saal ist der Lightjockey zuständig. Er hat sich die am häufigsten gebrauchten Effekte, wie zum Beispiel verschiedene Scheinwerfer oder die Nebelmaschine, auf ein Keyboard gelegt, um sie besser benutzen zu können. Unter der Decke hängt eine riesige Disco-Kugel, die auch von ihm heruntergelassen werden kann.
Während wir von einem der vielen Angestellten herumgeführt werden, füllt sich die Disco immer mehr.
Wir bekommen auch die Bereiche gezeigt, die für Feiernde nicht zugänglich sind. Vielerorts stehen dort bis zur Decke Getränkekisten und Sitzmöbel. Nur die Fluchtwege sind frei. Die Getränkelieferung kommt immer donnerstags und jede Kiste muss geschleppt werden, da es keinen Aufzug gibt. Im Keller des Gebäudes werden die Getränkedosen, wie zum Beispiel RedBull, für das Recycling gelagert.
Wieder im Saal angelangt, ist die Tanzfläche inzwischen voll, denn es ist halb eins, die Zeit, wo die meisten Gäste ankommen. Sind diese vom Tanzen zu müde, können sie in die Lounge gehen: ein gemütlicher Raum mit vielen Sitzmöglichkeiten, Bar und einem eigenen DJ mit ruhiger Musik.
Wir selbst verlassen die Party mit unseren Eltern um kurz vor eins, aber bis zum Ende ist es noch lange hin.
Tom Küster, Maximilian Konprecht, 8c, Max-Planck-Gymnasium, Koetschaustr. Düsseldorf