Tiere – Wundersamer Octopus

Kraken sind faszinierende Tiere, die über eine sehr hohe Intelligenz verfügen und ein kompliziertes Verhalten aufweisen. Ein Zeichen für ihre Intelligenz ist, dass Kraken Formen, Muster und Oberflächen auseinander halten können.

Ihre Jagdtechnik besteht darin, dass sie sich, an den Untergrund angepasst, an das Beutetier anschleichen und plötzlich mit den Fangarmen danach greifen. Beim Hummer haben sie sich etwas besonderes einfallen lassen: Sie vernebeln diesen, um ihn mit seinen gewaltigen Zangen außer Gefecht zu setzen, und wickeln die Tentakeln um diesen, damit der Hummer sich nicht bewegen kann. Daraufhin lassen sie den Hummer an den Saugnäpfen der Tentakeln entlang bis an den schnabelförmigen Mund wandern, um ihn zu fressen.

Manche Arten krabbeln auch an den Strand in die Priele, um dort zu fressen, kehren aber nach kurzer Zeit wieder ins Meer zurück. Kraken haben auch eine sehr gute Fluchtmethode entwickelt. Sie haben nämlich eine Drüse, die tintenähnliche Flüssigkeit absondert und das Wasser vernebelt, wenn der Krake vor seinen Feinden, etwa dem Pottwal, fliehen will. Dies verschafft dem Octopus mehr Zeit, um nach vorne zu schießen und zu fliehen.

Forscher beobachteten Octopus marginatus beim Ausgraben einer Kokusnussschale. Diese säuberte er mit einem harten Wasserstrahl mittels Rückstoßprinzip, dann setzte er sich in die Schale und stakste mit den heraushängenden Armen 20 Meter weiter, während er nach der zweiten Hälfte Ausschau hielt. Sobald er eine zweite Schale gefunden hatte, stülpte er diese über die andere, sodass eine schützende Kugel um ihn herum entstand, die ihn fast komplett umschloss.

Kraken leben in bis zu 5000 Meter Tiefe und in Teilen des Meeres mit höherem Salzgehalt. Sie sind Grundbewohner und selten im freien Meerwasser. Oft verstecken sie sich in Höhlen, deren Eingänge sie manchmal mit Steinen verkleinern. Nicht selten legen Kraken Vorräte an. Die Mollusken, zu denen die Kraken gehören, haben die Fähigkeit entwickelt Körperteile, wie zum Beispiel Tentakel nachwachsen zu lassen. Dies ist sehr wichtig, denn Kraken benutzen ihre Arme ständig zum Jagen, Fressen, Fortbewegen und Höhleneingänge verkleinern. Meist haben sie einen Lieblingsarm, den sie häufiger benutzen als die anderen. Doch beim Schwimmen ziehen sie ihre Tentakel nur hinter sich her, während sie das Atemwasser aus dem beutelähnlichen Körper ruckartig wieder ausstoßen. Dies nennt man Rückstoßantrieb.

Sie sind extrem beweglich, da sie kein Skelett haben. Wegen der acht Arme werden sie Octopus genannt. Dies kommt vom Griechischen octo = acht und pous =Fuß.

Nach zwei Jahren begbeginnt die Paarungszeit, bei der sich die Krakenmännchen heftige Kämpfe liefern. Das Weibchen legt dann die Eier in einer Höhle ab und bewacht diese einen Monat lang, ohne diese zu verlassen. Sie versorgt die Eier mit frischem Atemwasser. Die bis zu 150.000 Eier werden von der Mutter gesäubert und gestreichelt. Nach einem Monat schlüpfen die kleinen Octopusse und die Mutter stirbt.

Vera Gurniak, Düsseldorf, Marie-Curie-Gymnasium