Im Rahmen des buddY-Programms, das sich für Gemeinschaft und Verantwortung zwischen Jugendlichen einsetzt, wurde die mehrfache Ski-Olympiasiegerin Maria Höfl-Riesch zu den Themen „Verantwortung“ übernehmen und „Freundschaft“ interviewt.
Wie haben Sie von dem buddY-Programm erfahren und warum engagieren Sie sich dafür?
Höfl-Riesch: Ich habe Vodafone, die sich für das buddY-Programm einsetzen, als Partner, daher kam der Kontakt. Im letzten Jahr habe ich mich mit ein paar buddY-Schüler getroffen und war begeistert, wie sich die Jugendlichen füreinander einsetzen und Verantwortung füreinander übernehmen.
Ist Verantwortung übernehmen wichtig?
Höfl-Riesch: Ich denke, es ist Grundvoraussetzung für die Gesellschaft, deshalb ist es gut, wenn man schon in jungen Jahren dazu erzogen wird und Verantwortungsbewusstsein entwickelt.
Ist Verantwortung übernehmen auch im Skisport wichtig?
Höfl-Riesch: Es gibt ein hohes Verletzungsrisiko, jeder ist für sich selber verantwortlich, aber es gibt Athletengruppen, die versuchen zur Sicherheit beizutragen. Da darf man seine eigenen Interessen nicht in den Vordergrund stellen, sondern muss im Sinne der Sicherheit für alle handeln. Es gibt Rennen, die einfach zu gefährlich sind. Einige wollen dann trotzdem fahren, aber ich finde, Verantwortung übernehmen ist, wenn man, auch zum eigenen Nachteil, nicht fährt und Rücksicht auf die anderen nimmt
Gibt es Situationen, in denen Sie sich wünschen, jemand würde mehr Verantwortung übernehmen?
Höfl-Riesch: Im Alltag fällt mir oft auf, dass viele Menschen ihre Meinung nicht 100 Prozent vertreten, und wenn man dann für das, was man denkt, geradestehen muss, ziehen viele einfach den Schwanz ein und sind nicht mehr ehrlich.
Wofür sollten sich Jugendliche engagieren?
Höfl-Riesch: Ich finde es toll, wenn Jugendliche Jugendlichen helfen. Mobbing finde ich ganz schlimm, weil es mir als Kind so ergangen ist. Man sollte sich für die Gemeinschaft einsetzten, damit keiner ausgeschlossen ist.
Wofür engagieren Sie sich noch?
Höfl-Riesch: Kinder liegen mir sehr am Herzen, ich bin Botschafterin für die „Laureus sport for good foundation“, in deren Rahmen Kinder durch Sport unterstützt werden, und ich bin Botschafterin bei „Ein Herz für Kinder“, dort habe ich ein eigenes Projekt, nämlich ein Obdachlosenheim für Frauen und Kinder in München.
Haben Sie sich in Ihrer Jugend für etwas Besonderes eingesetzt?
Höfl-Riesch: Ich hatte wegen des Skilaufens viel weg, aber ich fand es toll, wenn die Klasse außerhalb der Schule gemeinsam etwas unternommen hat und die Gemeinschaft gut war.
Was ist echte Freundschaft?
Höfl-Riesch: Dass man sich gegenseitig blind und komplett vertraut und dass man Freunde hat, die auch, wenn es mal nicht so gut läuft, hinter einem stehen.
Hatten Sie in Ihrer Jugend echte Freunde?
Höfl-Riesch: Ja, zu einigen habe ich auch noch Kontakt, aber es ist schwierig, weil ich so viel unterwegs bin.
Hanna Ehnes, Düsseldorf, Marie-Curie-Gymnasium