„Ein Leben mit Bordeline ist für mich wie das Spiel eines Kindes auf einer Wippe, mal bin ich oben und mal bin ich unten und jedesmal denke, ich es müsste so für den Rest meines Lebens sein“, antwortete Kevin W. (18) am Telefon auf die Frage, wie er selbst das Borderline-Syndrom empfinde. Viele Jugendliche wie Erwachsene kennen das Wort Borderline, viele glauben auch Borderliner zu kennen. Aber was wissen die meisten wirklich über diese Krankheit?
Borderline ist eine Persöhnlichkeitsstörrung, die Symptome einer Neurose und Psychose
hat. Eine Neurose ist eine psychische Störung, die durch falsches Verarbeiten von Erfahrungen hervorgerufen wird. Sie tritt meist mit der Psychose auf, die das Wahrnehmen, Denken, Fühlen und Verhalten eines Menschen verändert. Kevin W. (18) ist ein Betroffener dieser unheilbaren Erkrankung. “ Ich habe mich vernachlässigt und missverstanden gefühlt! Es passierten schlimme Dinge mit mir, doch ich war auf mich allein gestellt und habe versucht durch meine Aggressivität und das Ritzen die Aufmerksamkeit auf mich zu ziehen“, so Kevin auf die Frage, wie es dazu kam.
Das Borderline-Syndrom äußert sich aber bei jedem Menschen anders. Es gibt Menschen, die eine gespaltene Persönlichkeit haben, diese sind in sich hin und her gerissen, d. h. Wut, Liebe, Hass, gut, böse, leben und sterben liegen sehr nah beieinander. An Borderline erkranken immer mehr Jugendliche wie auch junge Erwachsene. Meist sind Frauen davon betroffen. Es gibt zwei Arten von Borderline: Die eine ist , dass die Betroffenen sich selbst verletzen, z. B. sie ritzen sich mit der Rasierklinge oder einem Messer. Dies tun sie, weil sie so ihre Gefühle zum Ausdruck bringen und um selbst die Gewissheit zu bekommen: „Bin ich noch da, kann ich noch etwas fühlen?“ Bei Kevin W. tauchten aber beide Syndrome auf. Mit ca. 14 ½ Jahren wollte er sich das Leben nehmen und rannte über eine belebte Straße. „Verzweiflung trat ein, ich wollte und konnte gegen diesen Streß nicht mehr ankommen“, nahm Kevin dazu Stellung.
Die zweite Art ist, dass Jugendliche, Kinder oder junge Erwachsene anderen Personen aggressiv gegenüber werden. Das heißt dennoch nicht, dass jeder, der sich schon einmal selbst verletzt hat oder anderen Leuten gegenüber aggressiv ist, gleich ein Borderliner ist.
Um diese Diagnose zu erhalten, muss man mit einem Psychologen reden, der mit einem auch die dafür vorgesehenen Tests durchführt.
„Als Betroffener kann man Hilfe in einer Selbsthilfegruppe suchen , einen Psychologen aufsuchen oder in einer Klinik einer Therapie beitreten, da sind professionelle Leute, die einem helfen damit umzugehen, um den Alltag wieder zu überwältigen. Mir persönlich hat es viel gebracht, ich bin zwar nicht davon geheilt, dennoch kann ich besser damit umgehen“ , äußerte sich Kevin W.
Donia Azzaz, Düsseldorf, Justus-von-Liebig Realschule