Kumon ist ein erfolgreiches Nachhilfeprogramm – Top oder Flop?

Alle paar Minuten strömen Schüler in das Kumon Lerncenter. Sie hängen ihre Jacken und Rucksäcke ordentlich auf, sammeln ihre Arbeitsblätter ein und beginnen mit der Arbeit. Doch was ist Kumon? Was ist der Sinn? Was ist das Ziel? Das sind einige Fragen, die sich Eltern häufig stellen, bevor sie ihre Kinder dorthin zum „Nachhilfeunterricht” schicken.

Kumon ist ein japanisches Unternehmen, welches Kindern und Jugendlichen Mathe beibringt. Der Name geht zurück auf Toru Kumon, einen japanischen Mathematiklehrer, der seinem Sohn Mathe auf einfache Art und Weise beibringen wollte. Später entwickelte sich das Unternehmen weiter und eröffnete sogenannte „Kumon Lernzentren” überall auf der Welt. Dort wird Kindern von klein auf alles in Mathe beigebracht: von Geometrie bis zur Integralrechnung; sie müssen verschiedene Fähigkeitsstufen meistern und dürfen in ihrem persönlichem Tempo vorangehen. Seit einigen Jahren unterrichtet Kumon auch Englisch. Kumon-Schüler haben die Wahl, einmal oder mehrmals pro Woche zum Lerncenter zu gehen, um dort einige Arbeitsblätter zu bearbeiten und diese korrigieren zu lassen. Sie bekommen dann weitere Arbeitsblätter, um zuhause weiter zu arbeiten. Es wird erwartet, dass Schüler ihre Hausaufgaben täglich machen und korrigiert wieder zurückbringen.

Die Mitarbeiter legen großen Wert darauf, dass Kumon keine Schule ist, sondern eher ein Club oder Sport, wo die Schüler „gecoacht” werden. Falls sie etwas nicht verstanden haben, werden sie ermutigt, das Problem selbst zu lösen. Falls die Schüler weiterhin die Aufgabe nicht lösen können, gehen die Mitarbeiter mit dem Schüler oder der Schülerin die Aufgabe gründlich durch. Das Personal hier ist besonders freundlich und engagiert.
Doch die wohl am häufigsten gestellte Frage ist: Soll ich meine Kinder zu Kumon schicken? Über dieses Thema wird oft debattiert. Auf der einen Seite wollen Eltern ihren Kindern eine gute Ausbildung ermöglichen. Und wie sehen das die Schüler? Eric, ein Kumon Schüler, ist der Meinung, dass Kumon ein sehr gutes Programm sei, welches gezielt auf die eigenen Bedürfnisse eingehe. „Ich finde Kumon ist wirklich hilfreich, weil man gezielt (Mathe) lernen kann, und es individueller ist, als es oftmals in der Schule möglich ist. Kumon ist nicht so stressig, da es dir erlaubt, dein eigenes Tempo zu wählen. Die Lehrer wollen immer, dass du dich selbst sicher fühlst und eigenständig lernen kannst.”
      Andererseits hört man von Mathelehrern, dass dieses System den Schülern nicht weiterhelfe. Oft glauben sie, dass Kumon das Problem falsch angehe, und den Schülern, die nicht so gut in Mathe sind, falsche Methoden beibringe. So hätten sie später Schwierigkeiten bei komplexeren Aufgaben.

Constantin Friesacher, 9, International School Of Düsseldorf