Die Essstörungen Magersucht und Bulimie sind ernst zu nehmende, gesundheitsgefährdende Krankheiten.
„Anorexia nervosa“ leitet sich aus dem Griechischen und Lateinischen ab und bedeutet eine nervlich bedingte Appetitlosigkeit, die als „Magersucht“ bekannt ist.
Nach der repräsentativen Studie zur Gesundheit Erwachsener in Deutschland (DEGS1) leiden 1,1 Prozent der Frauen und 0,3 Prozent der Männer unter Magersucht. Für Bulimie gibt es keine repräsentativen Daten zu Deutschland.
Erkrankte Personen verweigern die Aufnahme von Nahrungsmitteln bewusst. Trotz schlanker Figur oder gar Untergewicht haben sie das Gefühl, übergewichtig zu sein. Einen ähnlichen Krankheitsverlauf hat die Ess-Brechsucht „Bulimia nervosa“. Hier hat die betroffene Person Heißhunger-Attacken. Der darauffolgende Gedanke an die Gewichtszunahme bewirkt, dass die betroffene Person das Auswürgen der Nahrung erzwingt, indem sie sich die Finger in den Mund steckt, um einen Brechreiz auszulösen. Durch den Nahrungsmittelentzug fehlen dem Körper elementare Nährstoffe zum Überleben. Symptome dieser Krankheit sind anfangs schwer zu erkennen. Sichtbar werden sie, wenn die erkrankte Person auf Außenstehende krankhaft dünn wirkt, indem beispielsweise die Wangenknochen und Beckenknochen extrem sichtbar hervortreten.
Die körperlichen Folgen der Magersucht sind vielfältig: Herzrhythmusstörungen, Magenkrämpfe, stärkeres Kälteempfinden, Haarausfall. Bei Heranwachsenden vor der Pubertät tritt die Geschlechtsreife verzögert ein, was zu Unfruchtbarkeit führen kann. Im schlimmsten Falle führt diese Krankheit zum Tod. Etwa sieben bis zehn Prozent der Erkrankten sterben an den Folgen wie Organversagen oder plötzlichem Herztod. Für die Betroffenen geht es häufig nicht nur um die Figur, Krankheitsauslöser können auch psychische Traumata oder Verlustängste sein. Die Kontrolle über den eigenen Körper gibt den Erkrankten dann ein Gefühl von Macht.
Dennoch trägt der Schlankheitswahn, der unter anderem durch die Werbebranche und prominente Vorbilder vorgelebt wird, zur Beförderung solcher Krankheiten bei. Gerade in der Modewelt liegen die Grenzen zwischen Size Zero und schlanker Figur sehr nah beieinander. Es wird zwar öffentlich hier und da vor Essstörungen gewarnt, jedoch wird an der Aufklärung nicht effektiv genug gearbeitet, um diesen Wahn aktiv zu unterbinden. Darum ist es wichtig, die Menschen auch vonseiten des Staates – zum Beispiel durch den Erlass von Gesetzen zur Öffentlichkeitsarbeit – für diese Krankheit zu sensibilisieren.
Tuana Güney, 9c, Städt. Realschule Golzheim Düsseldorf