Die Abschaffung der Kinderarbeit ist einer der größeren Sprünge der westlichen Welt. In vielen östlichen und südlichen Ländern gibt es noch illegale Kinderarbeit, aber was ist die Grenze zwischen legaler und illegaler Kinderarbeit, und inwiefern gibt es noch illegale Kinderarbeit in Deutschland?
Obwohl das Stereotyp der heutigen Jugend oft enthält, dass die meisten Teenager faul sind, haben oder hätten die meisten Teenager gerne einen Job. Für sie ist es ein großer Vorteil, weil sie Geld bekommen und Erfahrung sammeln. Es ist eine Chance für sie, um sich zu beweisen und selbstständiger zu werden, und dabei auch noch ein wenig Geld zu verdienen. Das Problem ist, dass viele Teenager, obwohl sie es nicht wissen und es gerne machen, illegal arbeiten.
Im Alter von 13 bis 15 ist es nur erlaubt, von montags bis freitags eine für Kinder geeignete Arbeit auszuführen. Man darf dann auch nur ein Maximum von zwei Stunden am Tag zwischen 8 und 18 Uhr arbeiten. Die Arbeit darf den Schulunterricht nicht unterbrechen, weil man in diesem Alter schulpflichtig ist. Also wenn ein 12-Jähriger am Samstagmorgen gegen Bezahlung für die Nachbarin einkaufen geht, ist es schon zwei Mal illegal; einmal wegen des Alters und einmal wegen des Samstags. Ab 15 ist es erst erlaubt, eine reguläre Arbeit auszuführen.
Studien zeigen, dass zwischen 40 und 60 Prozent der arbeitenden Kinder mit ihrer Arbeit gegen das Gesetz verstoßen. Viele Kinder sind sich der Gesetze nicht bewusst, und andere negieren sie einfach, weil sie glauben, dass es unfair ist, dass Kinder unter dem Alter von 13 nicht arbeiten dürfen.
Eine Grauzone von Kinderarbeit taucht dann auf, wenn ein Elternteil krank ist oder verstirbt und demzufolge eines der Geschwister für Hausarbeit oder für andere Kinder sorgen muss. Genau liegt eine Grauzone vor, wenn jüngere Kinder in den Unternehmen der Eltern mitarbeiten. Diese Arbeit, die auch häufig in Landwirtschaftsfamilien anfällt, ist wegen ihrer physischen Belastung, obwohl sehr hilfreich, eigentlich des Gesetzes wegen unter illegaler Kinderarbeit einzustufen.
Dass Kinderarbeit als solche abgeschafft ist, sollte uns nicht davon abhalten, die Vorteile von einfachen Tätigkeiten außer Acht zu lassen, da sie neben Geld auch die ersten Erfahrungen mit tatsächlicher Arbeit, Vorgesetzten und Verantwortung mit sich bringen.
Tom Handels, Düsseldorf, International School Of Düsseldorf