4-Tage-Woche in der Schule

von Tobias Steinbeck, Klasse 9, International School of Düsseldorf, Düsseldorf

Müdigkeit, keine Motivation, Lehrermangel und geringe Produktivität. Mindestens eins dieser Probleme stellt sich jede Schule in Deutschland. Die 4-Tage-Woche würde diese und noch viel mehr Probleme lösen.

Donnerstags früher ins Wochenende oder montags ausschlafen. Für viele Menschen ein Traum, für manche Schüler in Sachsen-Anhalt und viele Arbeitnehmer in Belgien Realität. Die 4-Tage-Woche wurde bereits in zwei Ländern eingeführt und gesetzlich verankert. Einige andere Länder experimentieren immerhin mit dem Konzept. Aber nicht nur Länder nähern sich der 4-Tage-Woche, sondern auch Firmen wie zum Beispiel Kontor Consulting GMBH in Deutschland oder KTM in Österreich. Diese haben während einer Testphase bemerkt, dass die Produktivität und Motivation der Arbeitnehmer anstieg. Des Weiteren gab es weniger Krankmeldungen, das Burnout-Risiko ist gesunken. Gerade in Kombination mit einer Homeoffice-Politik profitieren die Angestellten obendrein von mehr Freizeit.

Doch nicht in allen Unternehmen stieg die Produktivität. In manchen Fällen führte der Versuch sogar zu schlechteren Arbeitsergebnissen. Daher wurde mit viel Kritik auf den Vorschlag, die 4-Tage-Woche auch in Schulen einzuführen, geantwortet. Viele sind der Meinung, es wäre nur ein Vorwand dem Lehrermangel entgegenzuwirken.

Sachsen-Anhalt entschied sich für einen Kompromiss und probierte das Model 4 + 1 aus. Dabei gehen Schülerinnen und Schüler vier Tage der Woche in die Schule und bleiben einen Tag zu Hause, wo sie zum Beispiel online Aufgaben erledigen. Diese Art von Unterricht setzt einen gewissen Grad an Reife voraus, da zuhause auf Selbstständigkeit vertraut werden muss. Daher ist das Prinzip 4 + 1 eher für Oberstufe geeignet. Der fünfte Tag könnte aber auch dazu da sein, um Hausaufgaben zu erledigen. Diese müssen sowieso selbstständig im Homeoffice bearbeitet werden.

Zusammenfassend ist die Einführung der 4-Tage-Woche sowohl bei Firmen als auch in Schulen auf unterschiedliche Resonanz gestoßen. Während die Vorteile, wie gesteigerte Motivation und Produktivität, weniger Krankheitsausfälle und mehr Freizeit beobachtet wurden, gibt es auch Kritikpunkte. Solche sind eine potenzielle Reduzierung der Arbeitsleistung und Schwierigkeiten bei der Umsetzung. Das Modell 4 + 1 könnte eine mögliche Alternative darstellen und in Schulen eingesetzt werden, indem Schüler an einem Tag der Woche zu Hause bleiben und selbstständig Aufgaben erledigen oder sich auf Arbeiten vorbereiten.