Der Tatort-Star: – Interview mit Ulrike Folkerts

Am Dienstag, den vierten November hatte Jennifer Reinhardt, eine Schülerin der 8. Klasse des Humboldt-Gymnasiums Düsseldorf, die Gelegenheit, ein Interview mit Ulrike Folkerts zu führen. Folkerts kam in die Mayersche Buchhandlung an der Kö, weil sie dort eine Lesung hatte. Zuvor fand folgendes Interview statt:

Sie sind die dienstälteste „Tatort“ -Kommissarin. Was ist nach all den Jahren noch so spannend oder interessant daran?

Folkerts: Es gibt immer wieder neue Regisseure, und so lange immer neue Fälle zu lösen sind, bleibt es spannend.

Wie lange haben sie vor, im Tatort noch mitzuspielen?

Folkerts: So lange die Drehbücher gut sind! Es ist wie ein Geschenk für mich: Dürfte ich im Tatort nicht mitspielen hätte ich keinen Job, außerdem macht es mir Spaß.

Kommen sie mit ihren Kollegen gut klar?

Folkerts: Im Allgemeinen mögen sich alle. Ich komme mit den Kollegen sehr gut klar.

Wie sind sie darauf gekommen, Bücher zuschreiben?

Folkerts: Eine Freundin sagte mir mal: Du hast so viel zu erzählen, warum schreibst du nicht ein Buch darüber? So schrieb ich mein erstes Buch, das Zweite habe ich zusammen mit Katharina Schnitzler gemacht.

Haben sie vor, noch ein weiteres Buch zu schreiben?

Folkerts: Das kann schon sein! Für mein neues Buch „Glück gefunden“ haben Katharina Schnitzler und ich allerdings schon zwei Jahre für gebraucht.

Als sie 2002 den Bambi bekamen, wie haben sie sich in diesem Moment gefühlt?

Folkerts: SUPER! (lacht) Es ist ein tolles Gefühl, wenn man weiß, dass das Publikum einen gut findet.

Wo steht der Preis jetzt?

Folkerts: Er steht jetzt in meinem Büro auf dem Schreibtisch.

Sie haben zwei Geschwister. Sind Sie bis jetzt immer gut mit ihnen klar gekommen?

Folkerts: Ich bin bis jetzt sehr gut mit ihnen klar gekommen. Natürlich gab es bei uns früher auch mal kleine Streitereien, aber es war nie wirklich ernst. Außerdem kommen sie mich jetzt regelmäßig in Berlin besuchen.

Wie haben sie Katharina Schnitzler kennen gelernt?

Folkerts: Eine Freundin hat mich zu einer Ausstellung von Katharina Schnitzler mitgenommen. Ich hatte eigentlich überhaupt keine Lust, aber ich bin dann letztendlich doch mitgekommen, und das war auch gut so. Ich habe Katharina die ganze Zeit gesehen und konnte meine Augen nicht von ihr lassen. Es kam mir zwar blöd vor, einfach zu ihr zu gehen, schließlich tat ich es doch. Das war der Anfang unserer Liebe.

Seit wann sind sie lesbisch, und wie haben sie das überhaupt gemerkt?

Folkerts: Anfangs in der Schulzeit hatte ich auch feste Freunde, aber mit ungefähr 22 habe ich eine Frau in der Kneipe kennen gelernt. Ich dachte zuerst, was ist das denn? Ich fand diese Frau irgendwie toll. Ich wollte es mir erst ausreden, aber dann dachte ich mir, nun ist es halt so. Ja und jetzt stehe ich dazu, lesbisch zu sein.

Herzlichen Dank für das Interview!

Jennifer Reinhardt, Düsseldorf, Humboldt-Gymnasium