Maxim Lysov, geboren in Moskau, begann das Gitarrespiel mit neun Jahren. Durch Balaleika und Domra Volk lernte er die russische Folklore lieben.
Am „Schnittker Moscow State Institute of Music“ in Moskau studierte er Gitarre und Dirigat und schloss das Studium in Deutschland an der Musikhochschule in Wuppertal bei Professor Dieter Kreidler mit der Künstlerischen Reifeprüfung ab. Er habe in Deutschland den „Feinschliff“ bekommen, sagt der Künstler über sein Studium.
Ein Konzert des „Flamenco-Gottes“ Paco de Lucia habe ihn zutiefst berührt und es habe sich für ihn eine neue Gitarrenwelt erschlossen. Seitdem widmet sich Maxim Lysov mit besonderer Liebe und Begeisterung dem Flamencospiel und komponiert auch selbst Flamencostücke für die Gitarre.
Aber nicht nur die spanische Folklore hat es dem russischen Gitarristen angetan, sondern – wie sollte es anders sein – die russische Folklore. Er ist einer der weltweit wenigen Gitarristen, der die Kunst des Spielens der siebensaitigen Gitarre, der so genannten Semistrunnaya Guitara, beherrscht.
Neben seiner Tätigkeit als Konzertgitarrist arbeitet Maxim Lysov als Gitarrenlehrer unter anderem an der Clara-Schumann-Musikschule in Düsseldorf, komponiert eigene Musikstücke für Gitarre und dirigiert das Landes-Senioren-Zupforchester NRW „Alta Volta“.
„Das Feuer in anderen kann nur derjenige entfachen, der selber brennt“, ein Gedanke von Augustinus, ist zur Philosophie des Gitarrenspiels von Maxim Lysov geworden. Davon konnte man sich kürzlich bei einer Matinee im Rahmen der Internationalen Gitarrenmatineen im Palais Wittgenstein in Düsseldorf überzeugen. Zusammen mit seinem Schwager Michiel Wiesenekker, Dozent an der Robert-Schumann-Musikhochschule in Düsseldorf, der ihn auf der Konzertgitarre begleitete, ließ er sein Publikum die „russische Seele“ durch sein emotionales Spiel auf der Semistrunnaya Guitara zutiefst spüren. Maxim Lysov schien die Saiten zu streicheln und entlockte seiner Gitarre wehmütige Klänge, fast als fange das Instrument an zu weinen.
Der Funke zwischen den Künstlern und dem Publikum im voll besetzten Haus sprang sofort über, schon nach der ersten Darbietung ertönten Bravo-Rufe. Man spürte direkt zu Beginn, dass beide Künstler für ihre Musik „brannten“. Sie agierten mit scheinbarer Leichtigkeit und ungeheurer Spielfreude auf der Bühne. Rasante, virtuose Läufe und mitreißende Rhythmen entfachten das „Feuer“ im Publikum und bald blieb kaum jemand mehr still sitzen, überall wippten Füße oder nickten Köpfe den Rhythmus mit. Dass in der Pause die CDs von Maxim Lysov reißenden Absatz fanden, war nicht überraschend.
Man darf auf weitere Konzerte des vielseitigen Ausnahmegitarristen Maxim Lysov gespannt sein…
Leander Scheel, 8a, Gärres-Gymnasium Düsseldorf