TTIP (Abkürzung für Transatlantic Trade and Investment), das geplante Freihandelsabkommen zwischen der EU-Kommission und der US-Regierung, das nach Angaben von US-Präsident Obama bis Ende 2016 fertig sein sollte, sinkt immer tiefer in die Skepsis der Deutschen.
Es geht darum, dass die USA und Europa einen Binnenmarkt mit 800 Millionen Konsumenten und einem halben Billion betragenden Handelsvolumen schaffen wollen, was mit einem Wirtschaftsaufschwung verbunden wäre. Viele Menschen fürchten jedoch die niedrigeren Umwelt- und Sozialstandards der Vereinigten Staaten, die beim Eintritt des Abkommens die von Deutschland senken würden. Meiner Ansicht nach ist TTIP ein sinnvolles Abkommen zwischen USA und der EU, was für andere Staaten als Vorbild fungieren könnte, da es für beide Seiten des Atlantiks Vorteile bringen würde.
Zunächst einmal käme der Handel ohne Zölle und Barrieren in Schwung, d.h. dadurch könnten umgerechnet Exporte jährlich um etwa 3-5 Prozent ansteigen. Ein Beispiel dafür ist Europas gelungenes Freihandelsabkommen mit Südkorea, was zu einem Anstieg der Exporte der EU-Automobilindustrie um 90% geführt hat. Außerdem sollte man bedenken, dass US-Standards überflüssige Arbeit ind der EU anschaffen würden. Beispielsweise wäre die US-Medikamentenzulassung ein Anlass dafür, doppelte Prüfverfahren und Bürokratie ersparen würde.
Zudem sollte man sich nicht von den Debatten um das berüchtigte „Chlorhühnchen“ oder Hormonfleisch aus den USA beirren lassen, da man im Falle des Eintritts von TTIP immer noch die Wahl zwischen europäischen und amerikanischen Produkten hätte und es sich daher ganz nach den eigenen Bedürfnissen richten könnte. Es lässt sich zwar nachvollziehen, dass viele wegen der späten Bekanntgabe näherer Einzelheiten des Abkommens irritiert waren, dem lässt sich aber entgegnen, dass dem Abkommen vorerst Raum zur Erweiterung und zu weiteren Diskussionen gelassen werden musste, bevor eine noch unge Idee eine Menschen- und Medienwelle auslöste.
Also lässt sich daraus schließen, dass das Freihandelsabkommen TTIP sehr sinnvoll wäre. Ich könnte mir vorstellen, dass die Menschen bei genaueren Auseinandersetzungen mit dem Thema mehr über das Abkommen erfahren würden, bevor sie ein vorschnelles Urteil fallen würden.
Bahareh Toolabi, Schülerin der Klasse 8a Des Geschwister Scholl-Gymnasiums Düsseldorf