Fotos aus Kriegsgebieten sind meist sehr schwer zu verdauen. Doch was sind das überhaupt für Menschen, die diese Bilder machen? Es sind Fotojournalisten, die ihr Leben auf Spiel setzen, um das Geschehen im Krieg zu zeigen und mit ihren Fotos zu dokumentieren.
Was wollen die Fotografen?
Sie wollen den Krieg aus einer persönlichen, nahen Perspektive betrachten.
Mit ihren Fotos versuchen sie, das Leid, den Kummer, den Tod, ja den Krieg selber darzustellen. Aber sie wollen auch Mut und Würde mit ihren Fotos zu zeigen: Wenn ein Soldat immer noch weiter kämpft und schützend den Arm um den Kopf seines verletzten Kameradens hält und ihm sagt das er bald wieder zu Hause ist. Oder wenn eine Mutter ihren Sohn, der an den Folgen eines Gasanschlags im Jemen, auf dem Boden in einer Moschee, die als Lazarett umfunktioniert wurde, wiederfindet. Ist ein Fotograf da, fängt er diesen Moment der Verletzlichkeit und Trauer oder des Glücks mit seiner Kamera ein.
Was ist ein Fotojournalist? Was macht er?
Der Fotojournalismus verwendet die Mittel und Ausdrucksformen der Fotografie, um Unglücksfälle, Politik, Kultur, oder anderes ausschließlich in bildlicher Form darzustellen.
In Deutschland war jahrzehntelang der Begriff „Bildjournalist“ bekannt. Ein Fotojournalist versucht, mit seinen Fotos etwas bildlich darzustellen.
Probleme und Gefahren
Viele Fotojournalisten, die in Kriegsgebieten arbeiten, haben ein Problem damit, wenn sie US-Soldaten fotografieren. Es liegt nicht an der Leiche sondern daran, dass der Fotograf die Einverständnis des Soldaten braucht. Er müsste sozusagen, bevor er mit dem Team an Soldaten losgeht, jeden fragen, ob, wenn er erschossen wird, er ein Foto von ihm machen darf.
Nicht alle Fotografen gehen dann zu einem und fragen „Hey, darf ich wenn du tot am Boden liegst ein Foto von dir machen? Wenn ja, dann hier unterschreiben“.
Das finden viele Fotografen wegen ethischen Gründen nicht gut und fotografieren meist selten tote Soldaten, die aus dem Ausland geschickt wurden. Als Fotojournalist ist man im Kriegsgebiet ständig in Gefahr, weil die gegnerische Miliz versucht, die Fotografen zu töten, weil sie trotz ihrer Bodyguards ein leichtes Ziel sind und um Berichterstattung nach außen einzudämmen.
Belastungen
Viele Fotografen waren, nachdem sie das erste Mal in einem Kriegsgebiet fotografiert hatten, völlig verändert. Was man als Fotograf in einem Kriegsgebiet sieht, kann sehr traumatisierend sein und zermürbt einen von innen.
In einem Interview mit jetzt.de sagte Dominic Nahr (Fotograf in Kriegsgebieten) auf die Frage: „Was reizt dich an Krisengebieten?“ : „Ich sehe mich selbst gar nicht als Krisenfotograf. Ich will verstehen wie Menschen funktionieren und das kannst du da, wo Geschichte sehr schnell passiert – in Extremsituationen.“
„Der Krieg hat einen langen Arm.
Noch lange, nachdem er vorbei ist,
holt er sich seine Opfer.“
Martin Kessel
Alexander Barello, 8b, Freie Christliche Schule, Gymnasium, Düsseldorf