Eine nur mit Spenden erbaute Kirche – Die evangelische Kirche in Urdenbach

Den Bau der Kirche plante man bereits im Jahr 1685. Im Jahr 1688 fand die Grundsteinlegung statt. Bereits im Jahr 1693 wurde der erste Gottesdienst in der Kirche gehalten.

Der Bau der Kirche wurde nur mit Spendengeldern finanziert, erklärte mir Martin Busse, der seit Februar 2012 Baukirchmeister der Kirche ist. Genauso wie die Kanzel, die aber erst seit dem Jahr 1735 zur Kirche gehört. Alle Spender sind in einem Spendenbuch mit Namen und dem Betrag. den sie gespendet haben, eingetragen. Von diesem Spendenbuch gibt es ein Original und eine Abschrift.
Die Orgel wurde im Jahr 1754 vom Orgelbauer Schöler erbaut und im Jahr 2013 wurde sie mithilfe von Aufzeichnungen rekonstruiert. Am ersten Advent 2013 wurde sie in einem Gottesdienst eingeweiht. Alle Aufzeichnungen sind im Archiv der Kirchengemeinde Urdenbach gelagert. Geplant war die Rekonstruktion seit circa 2008. Sie wurde nur mit Spendengeldern finanziert. Auf der Orgel spielen der Kantor und die Kantorin der Kirchengemeinde. Auch diese Spender wurden in einem Spendenbuch eingetragen.

Die Orgel erhielt die vermutlichen Farben der alten Orgel, passend zu den zwölf bunten Familienwappen in den runden Kirchenfenstern. Die Wappen gehören zu den jeweiligen Spenderfamilien der Fenster. Die aus Holz geschnitzte Davidfigur, welche auf der Orgel steht, stammt aus dem 18. Jahrhundert. Sie ist etwas älter als der Kelch und die Patene, welche Louise von Preußen (geb. 30. Oktober 1799 in Ballenstedt als Prinzessin Wilhelmine Louise von Anhalt-Bernburg, gest.9. Dezember 1882 in Eller) gespendet wurde. Diese war eine evangelisch-reformierte Christin. Sie verbrachte damals den Sommer häufig im Benrather Schloss und besuchte den Gottesdienst in der reformierten Dorfkirche in Urdenbach so oft es ihr möglich war. Der Prinzenstuhl welcher gegenüber des Altars steht wurde ihr gewidmet. Man kann ihn dort heute noch bewundern.

In der Kirche stehen heute noch ein paar Stühle aus dem Benrather Schloss. Die Kirche ist im holländischen Baustil gebaut. Er entstand vermutlich aus der Beziehung der Gemeinde zu den Niederlanden. Der hohe Dachreiter ersetzt den Kirchturm, in ihm befinden sich die Glocken und die Kirchuhr. Auf seiner Spitze thront ein Wetterhahn. Zu der Kirche gehört auch noch ein Friedhof, weshalb die Gasse dahinter wohl Leichengasse genannt wurde. Das komplette Kirchengebäude steht unter Denkmalschutz.

Zur evangelischen Gemeinde in Urdenbach gehört noch eine zweite Kirche. Diese ist jedoch wesentlich jünger. Sie stammt aus dem Jahr 1969. Die alte Urdenbacher Dorfkirche steht aber heute noch mitten im Dorfgeschehen. So wird beispielsweise traditionell während des Erntedankzugs vor der Kirche Zwiebelkuchen und Federweißer verkauft. Gottesdienst gibt es jeden Sonntag abwechselnd in der Dorfkirche und in der Heilig-Geist Kirche.

Katharina Wende, 8d, Freie Christliche Schule-Gymnasium, Düsseldorf