Die Anzahl der Obdachlosen ist stark gestiegen – Das Glück liegt nicht auf der Straße

Die Anzahl der Obdachlosen ist 2012 bundesweit auf 284.000 angestiegen. Sie leben auf der Straße, unter Brücken oder auf Sitzbänken, betteln und müssen jeden Tag hoffen, genug zu essen zu haben und nicht zu erfrieren.

Man sieht sie oft, doch warum hilft man nicht? Schon ein Euro oder ein alter Schal könnten ihnen helfen. Laut einer Schätzung der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe ist die Anzahl der Obdachlosen auf ca. 284.000 angestiegen (2012). Ich habe selbst die Erfahrung gemacht und diese Menschen etwas näher kennengelernt. Ein Tag in einer Essensausgabe für Bedürftige, und ich wusste wie viele Menschen auf Hilfe angewiesen sind. Ich war erschrocken darüber, dass ich im größten Luxus lebe und diese Menschen jeden Tag sich überlegen müssen, wo sie schlafen können.
Besonders jetzt zur Weihnachtszeit mache ich mir Gedanken: Ich wünsche mir eine neue Kamera, und was ist mit diesen Menschen? Sie sitzen Weihnachten auf der Straße in der Kälte und frieren, für sie hat Weihnachten keine Verbindung mit Gemeinsamkeit, Freude und leckerem Essen. Es gibt aber auch Leute, die sich für Obdachlose einsetzten. Sie geben Spenden für Obdachlosenheime oder engagieren sich ehrenamtlich. Doch die meisten gehen einfach vorbei. Ein gutes Breispiel ist die Königsallee, alle paar Meter sitzt ein Obdachloser und bettelt, doch anstatt etwas Geld zu spenden, gehen die Leute in die Geschäfte und kaufen sich eine Handtasche für 1000 Euro ohne ein schlechtes Gewissen zubekommen.
Ich habe mir ein besonderes Beispiel rausgesucht: eine Frau die unter einer Brücke lebt: Sie lebt dort direkt an der Straße ohne Schutz, ihr ganzes Hab und Gut in vielen Einkaufstüten bei sich. Mehrere Hundert Menschen fahren täglich mit der Straßenbahn an ihr vorbei, und ich sehe fast immer Leute die sie beobachten. Doch warum hilft ihr keiner? Was denken die Leute, wenn sie sie sehen? Dazu fragte ich Laura S. 27 Innenarchitektin, sie fährt dort täglich mit der Straßenbahn dort vorbei.
Ich: „Was denken Sie wenn sie die Frau sehen?“
Laura S.: „Ich überlege mir, was sie die ganze Zeit macht, manchmal sehe ich sie zeichnen oder kochen.“
Ich: „Würden Sie auf sie zugehen und ihr helfen bzw. ihr Geld geben?“
Laura S.: „Ja, denn ich finde auch, dass sie sehr friedlich wirkt. Ich hätte keine Probleme sie anzusprechen!“
Ich: „Gehen sie generell auf Obdachlose zu?“
Laura S.: „Wenn sie bewusst betteln schon, doch bei vielen habe ich das Gefühl , dass sie ihre Ruhe haben wollen.“

Ich wollte herausfinden, warum die Frau ausgerechnet unter dieser Brücke lebt. Ich kann mir denken, dass es selbst für Obdachlose schönere Plätze gibt und ich wollte wissen, warum sie überhaupt auf der Straße lebt. Ich überlegte, sie anzusprechen. Doch ich merkte, wie aufgeregt ich war, denn ich hatte noch nie wirklich mit einer Obdachlosen gesprochen. Aber warum empfand ich überhaupt diese Berührungsängste? Es sind doch auch nur Menschen, aber ich war gehemmt, mit ihr zu sprechen.

Zara Falkenberg, 8b, Freie Christliche Schule-Gymnasium, Düsseldorf