Der Alltag eines Achtklässlers – Have a good time? – Am FCG fordern Schüler mehr Freizeit

Jeder Schüler kommt einmal auf eine weiterführende Schule. Um die Kinder vor dieser neuen Situation nicht abzuschrecken oder sie gar zu verängstigen, wurde 2010 am Freien Christlichen Gymnasium (FCG) in Düsseldorf vor der fünften Klasse das Motto der Schule „Have a good time“ präsentiert. Alle Schüler sollten an den Wochenenden dafür Zeit haben, z. B. zum Geburtstag der Oma zu gehen, so der Schulleiter. Die Namen der interviewten Schüler werden auf Wunsch nicht genannt.

Die 8a besteht aus 23 Kindern. Es ist 8:30 Uhr, ein ganz normaler Morgen. Dizipliniert und mit vollem Einsatz beginnt der Schultag der Kinder der Klasse 8a. Sie fangen mit der Andacht an. Direkt danach ist die Konzentration der Schüler gefragt. Der Unterricht geht los. Man hört ab und zu mal das Gejammer: „Ich habe keinen Bock.“, „Es ist langweilig“ oder „Die Schule macht keinen Spaß“. Schüler der 8a wurden bezüglich ihres Alltags anhand eines Fragebogens sowie Interviews befragt. „Ich kann meine Verwandten nicht besuchen, da ich sehr oft noch viele schulische Aufgaben erledigen muss“, so ein 13-Jähriger der 8a. „Ein anderer geht mit dem Thema Verwandtschaft entspannter um, er sagte: „Es ist egal, auf welche Schule man geht, die Hausaufgaben sind nicht immer anstrengend, ich kann trotzdem meine Verwandten besuchen. Sport und andere Hobbys sind bei den Schülern sehr beliebt. Ein Schüler betonte: „Ich finde die Schule nicht so anstrengend. Ich kann meine Hobbys immer ausführen und habe genügend Freizeit.“ In der 8a werden diese drei bis fünf Mal pro Woche praktiziert.

Abschließend betrachtet, haben aber 80 Prozent der befragten Kinder der Klasse 8a „not a good time“. Es ist natürlich, dass die Kinder im Fragebogen das Motto „Have a good time“ nicht bejaht haben, da die Schule generell für Kinder oft immer nur als Pflicht angesehen wird. Es hat mit der jeweiligen Schule also nichts zu tun. Einen langen Schultag mit Hausaufgaben inklusive Prüfungsstress empfinden viele Kinder als Belastung. Ein Erwachsener hat nach der Arbeit Feierabend. Es wird sehr viel im Internet über G8 diskutiert. Die Schüler von G8 haben mehr Stoff, dafür weniger Zeit, um ihn zu beherrschen. Die Kinder, wie die der Klasse 8a, sollten die Schule nicht nur als Pflicht sehen, sondern sie gerne besuchen. Auch eine so fortschrittliche Privatschule wie das FCG kann das Schulsystem nicht ändern.

Im Großen und Ganzen lautet die Botschaft der Kinder der Klasse 8a: „Lasst Kinder doch einfach Kinder sein – lasst uns etwas mehr Zeit zum Spielen, für die Freunde, zum Faulenzen, für unsere Hobbys und die Familie.“ Wenn die Mittelstufe teilweise schon so belastend ist, was wird die 8a in der Oberstufe erwarten? Den Satz auf der Tafel „Schule macht Spaß“ sollte man doch wirklich nicht wegwischen.

Ramon Hofmann, Düsseldorf, Freie Christliche Schule-Gymnasium