Wer sich auf eine geführte Besichtigung des Benrather Schlosses begibt, wird zuerst einmal durch das düstere Kellersystem geführt. Dieses diente früher als Abwasserkanal, wie die Führerin auf der Besichtigung erläuterte.
Zwei imposante Löwen aus Stein scheinen den Besucher anzustarren und dabei anzulächeln im zentralen Raum unterhalb des Schlosses. Von dort aus geht es mit riesigen Pantoffeln an den Füßen weiter in die früheren Wohnräume des Lust- und Jagdschlosses. Die gut erhaltenen Marmor und Holzböden sollen so geschützt werden.
In dem großen Empfangsraum des Schlosses wird sofort klar, dass das Schloss symmetrisch angelegt ist. Die ins Auge stechenden Verzierungen aus Stein an den Wänden, die die vier Jahreszeiten darstellen sollen, lassen es sehr anmutig wirken. Im Wohnbereich, der für den damaligen Besitzer Kurfürst Karl Theodor und seine Frau Elisabeth Auguste erbaut wurde, befinden sich zwei Bäder. Die Türen zu ihnen sind geschickt getarnt, so dass man sie von der Wand nicht unterscheiden kann. Kein Besucher sollte erkennen, dass es sie gab. So sollte der Kurfürst ungestört baden können. Irrwitzigerweise besuchte er das Schloss jedoch nur ein einziges Mal für wenige Stunden.
Erbaut wurde das Schloss Benrath von Nicolas de Pigage, einem französischen Architekten, von 1756 – 1773. Zum Schloss gehören ein großer Park, in dem damals gejagt wurde, und zwei Gebäude, die als Herberge für Gäste dienten. Heute wird der Park gerne von Spaziergängern und Joggern genutzt. Von den vier Etagen des Schlosses können nur zwei besichtigt werden. Es ist dennoch auf jeden Fall ein lohnendes Reiseziel für Personen jeden Alters.
Julius Behrens, 8a, Freie Christliche Schule-Gymnasium, Düsseldorf