Seinen Ursprung hat das Westernreiten in Nordamerika. Dort war es die Reitweise der Rinderhüter bzw. Cowboys, welche die Entwicklung des Westernreitens prägte.
Mit der Zeit wurde es auch in Europa immer beliebter.
Der lockere Reitstil, das Vertrauen zum Pferd und die dadurch entstehende enge Bindung begeistern immer mehr Menschen. Dieses Vertrauen wird dadurch gestärkt, dass das Pferd vom Reiter mehr Freiraum enthält. Durch wenige Hilfen, eine bequeme Ausrüstung und lockere Zügel wird auf das natürliche Verhalten des Pferdes mehr Rücksicht genommen, als bei vielen anderen Reitweisen.
Fast alle Westernreiter haben viel Verständnis für die Denkweise des Pferdes und versuchen auf dieser Basis mit und nicht gegen das Pferd zu arbeiten, gerade dies macht diese Form des Reitens so attraktiv. Besonders beliebt bei dieser Reitweise sind Pferderassen, welche von den Cowboys bzw. Indianern stammen. Zum einen Quarter- und Paint Horses, welche sich nur dadurch unterscheiden, dass Paint Horses gescheckt sind, während Quarter Horses immer einfarbiges Fell haben. Diese Rasse ist bekannt für ihre Wendigkeit und wurde zur Arbeit mit Rindern gezüchtet. Zum anderen Appaloosa, welche von den Indianern gezüchtet wurden. Sie haben meist Punkte. Bei Freizeitreitern sind aber auch Allroundpferde, wie zum Beispiel Haflinger, Tinker oder Norweger populär. Ein klassisches und optimales Westernpferd sollte leicht zu handhaben, brav, ruhig und nervenstark sein.
Beim Westernreiten gibt es im Gegensatz zum Dressur- oder Springreiten sechs verschiedene Disziplinen. Eine dieser Disziplinen ist das sogenannte Cutting, welches aus dem Treiben von Rindern besteht und aus der Rinderhütung entstanden ist. Eine weitere Disziplin ist das Reining, es wird auch als die „Dressur des Westernreitens“ bezeichnet. Hier werden verschiedene Übungen, wie zum Beispiel Sliding Stops (eine schnelle Bremsung aus dem Galopp) ausgeführt. Der Trail ist eine weitere Disziplin, bei der ein Parcours geritten wird. Als Barrel Race, Western Pleasure und Horsmanship werden die weiteren Disziplinen bezeichnet.
Auch wenn das Westernreiten nicht olympisch ist und nicht bei großen Turnieren wie beim Chio oder den German Classics als Reitweise vorkommt, gibt es auch hier große Turniere und eine Weltmeisterschaft. Oben auf der Liste der beliebtesten Westernturniere stehen Turniere, wie die Q12 und die Europaint. An einem weiteren Turnier, den Youth World Games in Texas, können nur Jugendliche teilnehmen.
Bei den Turnieren kann bei einem Gleichstand auch das Outfit des Pferdes (aufwendig gestaltete Sättel, schöne Trensen usw.) entscheidend sein.
Durch das vertraute Verhältnis zwischen Reiter und Pferd, dem Spaß am Reiten und der engen Bindung, wird das Westernreiten mit Sicherheit auch in der Zukunft weiter viele Anhänger gewinnen.
Clara Wolter, 7d, Erzb. Suitbertus-Gymnasium, Düsseldorf