Alle sind auf sie angewiesen, die Tickets der Rheinbahn, 213 Millionen Mal fuhren Menschen 2011 mit den öffentlichen Verkehrsmittel der Rheinbahn und trotzdem: Die Ticketpreise steigen immer weiter an, aber wieso das Ganze?
Gelsenkirchen- hier sitzt der VRR, von hier wird alles gesteuert, hier sitzt der „Schuldige“ für alle Unglücklichen, die für 3-4 Stationen 1,40 Euro bezahlen müssen, da sie kein Schokoticket, oder Ähnliches besitzen – oder doch nicht?
Nein eigentlich nicht, eigentlich trägt die Schuld die Politik, die nicht auf „Die Piraten“ hören will, welche einen „fahrscheinlosen Nahverkehr“ fordern – doch dann müssten die Bürger, auch die, die nicht Bahn oder Bus fahren, extra Steuern bezahlen, das wären letztes Jahr ca. 200 Millionen Euro allein für die Einwohner von Düsseldorf, Mettmann und Umgebung gewesen.
Und da wären wir dann wieder beim Anfang. „Das Problem mit den Ticketpreisen ist eine ziemlich komplexe Sache“, findet auch Georg Schumacher, Leiter der Unternehmenskommunikation bei der Rheinbahn, denn es fallen dauernd viele Kosten an und die müssen gedeckt werden, wie das passiere, sei eine gemeinsame Aufgabe von Verkehrsunternehmen und der Politik.
Dabei probiert die Rheinbahn überall zu sparen, das Geld bedacht auszugeben:
Früher hatte die Rheinbahn über 4000 Mitarbeiter, jetzt nur noch rund 2500, aber irgendwann ist die Mindestgrenze erreicht, irgendjemand muss die 400 Busse und 300 Bahnen nun mal fahren, erklärt Schumacher.
All dieses Personal muss bezahlt werden, genauso wie neue Fahrzeuge, eine wichtige Investition, denn nach etwa 30 Jahren muss eine Bahn und nach etwa 12 Jahren ein Bus erneuert werden, sonst sind sie zu anfällig, für Reparaturen. Aus diesem Grund kommen in den laufenden Tagen wieder 50 neue Busse. Einer von ihnen kostet 250.000 Euro, aber solche Investitionen sind nötig, genau wie das Bauen neuer Bahnsteige oder das Erneuern von Schienen, damit nicht irgendwann etwas kaputt geht.
Kostenintensiv ist auch der Strom und der Diesel für Bus und Bahn – 12 Millionen Liter Diesel wurden 2011 gekauft, denn ein Bus schluckt auf 100 Kilometer bis zu 50 Liter, und das wird sich auch vorerst nicht ändern!
Alle Kinder und Erwachsene, die auch in diesem Winter wieder warm und trocken mit der Bahn fahren zur Arbeit und Schule fahren, müssen auch dieses Jahr in den sauren Apfel beißen und die im Januar 2013 steigenden Ticketkosten des VRR bezahlen. Vielleicht gibt es aber zwei Süßungsmittel: Zum einen ist es das Wissen, dass bereits 20 Prozent der eigentlichen Ticketkosten von der öffentlichen Hand übernommen werden, und zum anderen ist die Tatsache, dass ein Auto viel teurer wäre, bis zu zehn Mal sogar, so Schumacher. Und das seien nicht die Zahlen der Rheinbahn, sondern die des ADAC.
Paul Nachtwey, Düsseldorf, Erzb. St. Ursula-Gymnasium