In Lörick zog im November der alljährliche Martinszug durch die Straßen. Veranstalter dieses Ereignisses ist der Bürgerverein Lörick. Dieser wurde, wie in den vorigen Jahren auch, bei der Vorbereitung und der Durchführung von der St. Sebastianus Schützenbruderschaft Düsseldorf-Lörick 1869 e.V. unterstützt.
Laut Veranstalter steigt die Teilnehmerzahl stetig. Dieses Jahr seien es ungefähr tausend Mitläufer gewesen. Doch woran liegt es, dass der Zug immer größer und beliebter wird? Vielleicht ist es so, weil am Zugweg viele Vorgärten und Fenster wunderschön geschmückt sind und es einfach Freude macht, sich singend diese Dekorationen anzuschauen.
Außerdem werden Hauptverkehrsstraßen eher gemieden, stattdessen wird lieber durch ruhige Wohngebiete gelaufen. Auch die Mantelteilung ist sehr schön anzusehen. Sie wurde, wie auch der gesamte Zug, von vier Musikkapellen begleitet. Während der eigentlichen Martinsszene war der Bettler ein Wortkünstler und spielte seine Rolle famos.
In einer kurzen Umfrage nach dem Zug sagten viele der befragten Kinder, dass nichts geändert werden solle und sie den gesamten Abend sehr schön fanden. Einziger Kritikpunkt: Es sei zu wenig Platz in der ersten Reihe. Viele Kinder wollten anschließend noch gripschen gehen.
Vor dem Umzug hat der heilige Bischof Martin schon ein straffes Programm hinter sich gebracht: Im Düsseldorfer Stadtteil ist es üblich, dass er alle vier Kindergärten und die Grundschule GGS Lörick besucht und allen Kindern persönlich eine Tüte überreicht. Diese ist gefüllt mit Süßigkeiten, Nüssen, Obst und einem Weckmann. Am frühen Nachmittag erhalten dann auch die anderen Löricker Kinder persönlich ihre Martinstüte im Pfarrsaal der Kirche Sankt Maria Hilfe der Christen.
In einem Interview mit dem Martin und dem Bettler sagten beide, dass ihnen ihre Rollen sehr viel Spaß machen. Sie würden dies schon seit über 25 Jahren tun. Dem Sankt Martin gefällt die Tradition sehr, und dem Bettler liegt sehr am Herzen, dass die Kinder so lernen, wie wichtig das Teilen ist. Der Kommentar des Bettlers zum Zug war: „Ich war zwar nicht dabei, aber ich konnte hinterher die Freude in den Gesichtern der Kinder sehen.“
Christian Litges und Paul Leonard Moll, Düsseldorf, Erzb. St. Ursula-Gymnasium