In Deutschland hat etwa jedes zehnte Kind kariöse Zähne.
Ein Grund hierfür ist zweifellos die Ernährung; genauer gesagt: das Trinken von zuckerhaltigen Getränken wie Tees, Fruchtsäfte oder Erfrischungsgetränke aller Art.
Denn auf häufigen Zuckerkonsum folgen die Auswirkungen.
Die unzähligen Bakterien im Mund bilden eine Säure, die die Zahnoberfläche angreift. Das Resultat sind kranke, kaputte Zähne, die Schmerzen bereiten.
Diese oft frühkindliche Karies ist zwar schockierend, aber durchaus vermeidbar, denn die Entstehung der Karies ist sehr komplex und dadurch spielt Veranlagung eher eine untergeordnete Rolle.
Wie bereits oben genannt, sind die beiden höchsten Risikofaktoren falsche Ernährung und mangelnde Mundhygiene. Denn die Bakterien siedeln sich auf der Zahnoberfläche an und bilden dort einen Biofilm, der regelmäßig entfernt werden muss.
Ein anderer Grund ist jedoch auch das mangelnde Wissen über die Entstehung von Karies.
Aus diesem Grund lesen Sie nun ein Interview mit der Kinderzahnärztin Fr. Dr. Christina Masuck von der Zahnarztpraxis der Pluszahnärzte auf der Graf-Adolf-Straße in Düsseldorf.
Welche Folgen und Komplikationen hat es wenn man Karies nicht rechtzeitig erkennt?
Dr. Masuck: Erst einmal folgen kaputte Stellen am Zahn und unangenehme Schmerzen. Im schlimmeren Fall kommt es zum vollständigen Absterben des Zahnes und schließlich auch zum Zahnverlust.
Kann man zwischen verschiedenen Stadien des Karies unterscheiden und wie sehen sie aus?
Dr. Masuck: Ja, man kann durchaus zwischen verschiedenen Arten unterscheiden. Zuerst einmal gibt es die verschiedenen Arten des Schmelzkaries, also Karies am äußersten Mantel des Zahns, wie die Entkalkung des Zahns, wodurch er stumpf, matt und spröde wirkt, die Verfärbung des Zahnes, und der Schmelzeinbruch, wo dann ein Loch entsteht.
Man nennt das Karies Dentin, wenn er die zweite Schicht des Zahnes angreift und schon fast bis zu den Nervenenden reicht.
Das dritte und schlimmste Stadium ist das Karies Profunda (profund, lat.: tief). Er sitzt direkt an den Nerven und löst so bei Berührung Schmerzen aus.
Was kann man neben der eigenen Mundhygiene noch für die Gesundheit des Zahn tun?
Dr. Masuck: Um Karies bestmöglich vorzubeugen, empfiehlt sich, rund jedes halbe Jahr zur Prophylaxe zu gehen, sprich zur Zahnreinigung und auch sonst regelmäßige Zahnarztbesuche zur Vorsorge. Außerdem gibt es die Möglichkeit der Fluoridierung, die eine durch das Fluorid entstehende Schutzschicht bildet.
Inwiefern trägt die richtige Ernährung zur Vorsorge für Karies bei?
Dr. Masuck: Sie trägt gehörig zur Mundhygiene bei.
Das Wichtigste ist erstmal kein zu häufiger Konsum von süßen Getränken; das Hauptgetränk sollte Wasser sein, der Zahn braucht auch Phasen, wo er nicht von Säure angegriffen wird. Als Ergänzung erweist sich auch die Benutzung von Zahnpflegekaugummis.
Christina Hochmuth, Düsseldorf, Comenius-Gymnasium