Timmi ist mein Hund. An ihm ist nichts Spezielles, er frisst gerne und viel, schläft oft, faulenzt in der Sonne und kuschelt mit allen, die es zulassen. Timmi hat aber noch eine andere Leidenschaft: Er jagt außerordentlich gerne nach allem, was fliegt, springt oder flieht. Genau hier liegt die Schwierigkeit, denn Timmi lebt, genau wie ich, in Düsseldorf, einer Großstadt mit wenig Jagdrevier.
Wie Timmi und mir geht es vielen Hunden und ihren Besitzern in Düsseldorf oder anderen Großstädten. Auf der einen Seite versucht man, auf die natürlichen Bedürfnissen des Hundes einzugehen, andererseits muss man sich an Spielregeln halten, die Politik und Mitmenschen ohne Hunde aufstellen. Das ist zwar eine Einschränkung, aber kein Grund für ein trübseliges Hundeleben. Düsseldorf belegte im letzten Jahr den vierten Platz bei der Wahl zur hundefreundlichsten Stadt Deutschlands im Hundemagazin „Issn‘ Rüde“. Aber warum?
Von den knapp 20.000 Hunden, die in Düsseldorf leben, teilen sich nur rund 510 eine Freifläche, in Dresden kommen auf eine Freifläche 12.500 Hunde. Damit ist Düsseldorf deutschlandweit in dieser Kategorie auf dem drittbesten Platz. Dazu gibt es hier 32 Hundeauslaufplätze in Grünanlagen, in denen die Tiere ohne Leine, jedoch eingezäunt laufen dürfen. Außerdem gibt es sechs Hundefreilaufflächen, die nicht eingezäunt, aber durch Hinweisschilder gekennzeichnet sind; diese befinden sich auf weitgehend ungenutzten Flächen.
Timmi und seine vierbeinigen Freunden in der Nachbarschaft sind diese Zahlen egal. Sie wohnen in der Nähe eines Parks, somit ist ein täglicher Rundgang gesichert. Aber da dieser ohne Leine nicht möglich ist, führt Timmis Spaziergang meistens in den Auslauf. Naja, Auslauf ist übertrieben, denn diese Flächen sind meist ziemlich klein, und zu bestimmten Zeiten drehen dort bis zu 10 Hunde ihre Runden. Da bleibt Ärger nicht aus. Nicht alle Hunde können sich gut riechen, haben hier aber keine Chance, sich aus dem Weg zu gehen. Am Rhein geht das besser, weil die Freilauffläche groß ist.
Wer einen Hund besitzt, weiß, dass das nicht nur angenehme Seiten, sondern auch Probleme und weniger lustige Pflichten mit sich bringt. Dazu gehört die Sache mit den Beuteln. Trotz des Verbotes, Hundekot auf öffentlichen Flächen liegen zu lassen, gehört Düsseldorf zu den Top-Vier-Hundekot-Städten in Deutschland. Laut einer Studie des Magazins „Issn‘ Rüde“ werden pro Einwohner jährlich rund 5 Kilo Hundekot liegen gelassen, obwohl Kotbeutelspender über die ganze Stadt verteilt sind (in Hannover sind es sogar 14,4 Kilo Kot pro Einwohner!).
Aber nicht nur die Kotbeseitigung führt manchmal zu Problemen. Hundebesitzer müssen darauf achten, dass keine Gefahr von ihren Tieren ausgeht. Deshalb ist im Landeshundegesetz festgeschrieben, wo Hunde anzuleinen sind:
• in Fußgängerzonen, Haupteinkaufsbereichen und anderen innerörtlichen Bereichen, Straßen und Plätzen mit vergleichbarem Publikumsverkehr,
• in der Allgemeinheit zugänglichen, umfriedeten Park-, Garten- und Grünanlagen mit Ausnahme besonders ausgewiesener Hundeauslaufbereiche,
• bei öffentlichen Versammlungen, Aufzügen, Volksfesten und sonstigen Veranstaltungen mit Menschenansammlungen,
• in öffentlichen Gebäuden, Schulen und Kindergärten.
Also eigentlich überall. Zudem dürfen Hunde auf Kinderspielplätze, Bolzplätze und Friedhöfe nicht mitgenommen werden.
Ob die Studie Recht hat, dass Düsseldorf zu den hundefreundlichsten Städten Deutschlands zählt, ist schwer zu sagen, aber Timmi scheint es zu gefallen. Er will raus und wird dann wie immer versuchen, Tauben, Hasen oder Enten im Park zu erwischen. Und obwohl er dabei noch nie Erfolg hatte, wird er wohl niemals aufgeben. Gut so!
Hannah Kroll, Luisa Gauler, 8a, Comenius-Gymnasium Düsseldorf