Bambi in Düsseldorf – Roter Teppich für Promis

Die 64. Bambi-Verleihung fand am 22. November 2012 in der Düsseldorfer Stadthalle statt. Sie wurde live in der ARD übertragen und überzeugte viele Zuschauer. Es gab – im Vergleich zu manchem Vorjahr – keine Skandale und alles verlief reibungslos. Düsseldorf hat die Chance genutzt, schöne Einblicke in die Stadt zu geben und sich erneut als weltoffen und charmant zu präsentieren.

Der Bambi wird seit 1948 vom Burda-Verlag verliehen, Düsseldorf war zuletzt 2007 Austragungsstätte der Veranstaltung. Die Preisvergabe erfolgt insgesamt in 19 Kategorien – der Bambi ist damit der wichtigste, renommierteste und älteste Medienpreis Deutschlands. In Düsseldorf wurde durch die Veranstaltung ein regelrechter Hype ausgelöst. Die Stadt beteiligte sich mit geschätzten 800.000 Euro an den Kosten. Dafür wurde um den Burgplatz ein rund 50 Meter hohes Riesenrad installiert und eine „Fanmeile“ vor dem Messegelände (CCD) eingerichtet.

Im Vorfeld wurde Kritik laut, ob solche Veranstaltungen noch zeitgemäß und nicht vollkommen überteuert seien. Der Erfolg der Veranstaltung spricht allerdings für das Konzept. Fanmeile und Burgplatz waren sehr gut besucht und die Stimmung, die dort herrschte, kam bei der Fernsehübertragung sehr gut zur Geltung. Die Fernsehübertragung selbst überzeugte diesmal nicht, was sich in der Einschaltsquote deutlich zeigte. Es haben ca. 4 Millionen Menschen weniger als im Jahr 2011 die Preisverleihung gesehen. Der Marktanteil der Übertragung halbierte sich somit auf rund 9,3 Prozent.

Einen wichtigen Gewinner des Events gibt es aber in jedem Fall: Düsseldorf selbst. Die Stadt hat sich – wie bereits bei der Durchführung des Eurovisions Song Contest 2011 – gelungen präsentiert. Stars in der Stadt sind eigentlich nichts Besonderes mehr. Eine solche Häufung wie auf dem rotem Teppich des Bambi ist aber dann doch außergewöhnlich. Und entsprechend reagierten die Zaungäste, die zahlreich vor der Stadthalle erschienen waren. Insbesondere die britische Newcomerband One Direction wurde mit großem Geschrei der anwesenden Teenager empfangen.

Vielleicht liegt hier auch der Schlüsser für mehr Pep in den folgenden Jahren. Öffnung der Veranstaltung für ein breiteres und jüngeres Publikum. Eines steht fest: Düsseldorf als Austragungsort für Großveranstaltungen hat sich erneut bewährt. Perfekte Organisation, Einbindung der Bevölkerung und Präsention als freundliche Metropole am Rhein – dies dürfte allen Gästen, Stars wie Zaungästen – in sehr guter Erinnerung bleiben.

Constantin Hansen, Düsseldorf, Cecilien-Gymnasium