Ein Einblick in den Alltag der Werkbahnen – Besuch bei RWE Power

„Wir fördern pro Jahr 90 bis 100 Millionen Tonnen Kohle. Dazu verbrauchen vier Großkraftwerke rund 11.000 Megawatt brutto und 75 Milliarden Kilowattstunden pro Jahr“, erzählt uns Herr Macqua. Erstaunlich, wie viel wir verbrauchen! Jedoch ist es gut zu wissen, woher unsere Energie stammt und wie viel Arbeit letztendlich dahinter steckt.

Am Freitag, 9. Mai, besuchte ich mit sieben  weiteren Schülern aus meiner Klasse den Eisenbahnbetrieb in Garzweiler. Als erstes versammeln wir uns in einem Besprechungsraum. Dort empfangen uns Herr Macqua und Detlef mit Cola, Wasser und Kaffee.
Rund 580 Mitarbeiter werden beschäftigt, davon sind 270 im Betrieb der Werksbahn eingesetzt. „Es gibt nur eine Lokführerin“, so Herr Macqua. Weitere 180 Mitarbeiter sind für die Instandhaltung des Gleisnetzes zuständig und circa 130 Mitarbeiter im Bunkerbetrieb. Der Bahnbetrieb besitzt 50 Lokomotiven mit etwa 1.000 Waggons. Das sogenannte Schienennetz erstreckt sich über 300 Kilometer Gleislänge.
Für den Transport von Kohle und Abraum ist natürlich die Werksbahn zuständig. Zu unserem Glück durften wir eine circa dreistündige Fahrt mit einer Werksbahn miterleben. Dort erfuhren wir, was ein Lokführer alles für Aufgaben hat. Das ständige „Sifa“, das durch Aufnahmen immer wieder zu hören war, war anfangs ungewohnt und nervig, aber nach einer Zeit gewöhnte man sich daran. Der Sinn von „Sifa“ ist, dass man Bescheid weiß, dass bei dem Lokführer alles in Ordnung ist und seine Aufmerksamkeit vollkommen da ist. Dazu betätigt der Lokführer einen Knopf, der mit den Füßen zu erreichen ist.
Außerdem erleben wir eine Beladung von Braunkohle. Unsere Werkeisenbahn ist 180 Meter lang und hat 14 Waggons. Bevor wir zu der Beladung fahren, kommen wir an einem Bunker vorbei. Von weitem sieht man schwarze Hügel. Als wir uns nähern, erkennen wir die Kohle. Detlef erklärt uns, warum die Kohle immer bewässert wird: „Der grobe Kohlenstaub setzt sich zum Beispiel an den Fensterbänken ab, das sehen die Bewohner nicht gerne. Der zweite Grund ist der feine Kohlenstaub, der in die Luft übergeht. Da wir dies später einatmen, ist es auf längere Dauer ungesund“.
Nach dieser langen Fahrt haben wir uns noch einmal im Besprechungsraum getroffen. Dort überreichte uns Herr Macqua ein paar Geschenke, die wir freundlich entgegennahmen. Danach war es auch schon vorbei und wir wurden abgeholt. Ich bin mit tollen Ereignissen und vielen Eindrücken nach Hause gefahren.

Sophie Jorns, 8a, Bertha-von-Suttner-Gesamtschule Dormagen