Die Scientology-Kirche steht oft in den Schlagzeilen, und Tom Cruise ist Mitglied von ihr. Doch was ist Scientology überhaupt?
„Es ist lachhaft, für einen Hungerlohn Zeilen zu schinden. Wer Millionen scheffeln will, gründet am besten seine eigene Religion.“ Dies ist ein Zitat von Lafayete Ron Hubbards (1911-1986), der aus diesem Grund 1954 in den USA die „Church of Scientology“ gründete. Vorher schrieb Lafayete Ron Hubbards Sciencefiction-Romane.
Scientology ist in letzter Zeit immer häufiger in den Medien, da dieser Religion vorgeworfen wird, verfassungsfeindliches Gedankengut zu verbreiten. In Deutschland wurde die erste Scientology Niederlassung 1970 gegründet. Die Scientology-Kirche wird in Deutschland vom Bundesamt für Verfassungsschutz beobachtet.
Sie scheint, wie man hört, auch nicht davor zurückzuschrecken, Kindern und Jugendlichen ihre Ansichten und Lehren zu unterbreiten. Die Gesamtanzahl der Mitglieder ist schwer einzuschätzen, da es keine Angaben gibt und Scientology selbst die Mitgliederzahlen enorm nach oben verschiebt.
Scientology wirbt mit einem Satz Albert Einsteins: „Wir nutzen nur 10% unseres geistigen Potenzials.“ Diesen Satz findet man auf Flyern sowie auf dem legendären 200-Fragen-Test. Dieser Test, ist ein Persönlichkeitstest, der ausgefüllt werden muss, bevor man der Scientology-Kirche beitritt. Dass nur 10% des geistigen Potentials genutzt werden, ist laut Scientology darauf zurückzuführen, dass so genannte „Engramme“ den Menschen daran hindern, sich vollständig zu entfalten und perfekt zu werden.
Ein Engramm ist eine negative seelische Prägung. Die Aufgabe von Scientology ist es nun, diese Engramme zu finden und zu entfernen. Ziel ist es, den Menschen zunächst in einen Zustand namens „Clear“, also gereinigt, zu versetzen. Dieser ist erreicht, wenn alle Engramme gefunden und entfernt wurden. Danach arbeitet man daran, die Stufe des OT (Operating Thetan) zu erreichen. Das wichtigste aber ist, dass der Thetan, der die eigene Seele ist, sich nach dem körperlichen Tod einen neuen Körper suchen kann. Dieser Gedanke beruht auf dem Glauben an die Reinkarnation.
Die Scientologykirche erhebt Anspruch auf den Status einer Religion. Und es lassen sich sogar gewisse religiöse Elemente finden: Beispielsweise gibt es ein Glaubensbekenntnis, Sonntagsandachten, Beichten, Ausbildungen für Geistliche und eine Art Schöpfungsgeschichte. Außerdem lassen sich verschiedene Elemente beispielsweise des Christentums oder des Hinduismus bzw. des Buddhismus in Scientology wiederfinden.
Was ist Scientology also nun, ein Verfassungsfeind oder eine Religion? Durch die Tatsache, dass Scientology durch den Verfassungsschutz beobachtet wird, sieht es so aus, als ob Scientology ein Verfassungsfeind ist. Dies kann man jedoch noch nicht beweisen. Offiziell ist Scientology eine Religion, wenn auch stark umstritten.
Tobias Boehnke, Lars Hotopp, Yannik Hermey, Dinslaken, Otto-Hahn-Gymnasium Dinslaken