Bei einer Befragung kam heraus, dass Jugendliche durchschnittlich 3,2 Stunden am Tag ihr Handy nutzen. Ist das zu viel? Ja, finden diese Autorinnen und begeben sich auf die Suche nach Belegen.
Von Lucie Nohlen, Freya Klaus und Kerstin Nisbach, 8a, Gymnasium im Gustav-Heinemann-Schulzentrum Dinslaken
Am Samstag den 16. Februar haben Schüler des GHZ Gymnasiums eine Umfrage zu der folgenden Frage gemacht: Wie lange verbringen Schüler täglich Zeit am Handy. Im Durchschnitt kamen dabei 3,2 Stunden heraus. Das erscheint uns als zu viel. Die meisten Menschen wissen gar nicht was für Folgen es haben kann, wenn man zu viel Zeit mit dem Handy (oder dem PC etc.) verbringt.
Wenn man lange Zeit am Handy oder Computer sitzt, bewegt man sich nicht. Doch Sport und Bewegung sind sehr wichtig im Alltag des Menschen. Wer regelmäßig Sport treibt und seinen Körper bewegt, kann sich besser konzentrieren. Das bestätigen mittlerweile zahlreiche Studien. Ein Beispiel ist die Universität Halle: Hier ergab eine über 16 Monate angelegte Forschungsarbeit mit 15 Grundschulklassen eine Verbesserung der Konzentrationsleistung der Schüler um bis zu 40 Prozent, durch die Erhöhung des wöchentlichen Sportunterrichtes von zwei auf drei Stunden. Wer also die Zeit, die er oder sie sonst vor dem Handy verbringen würde, mit Sport verbringen würde, könnte sich am Ende besser konzentrieren.
Einige Wissenschaftler meinen, dass Computer dem Gehirn schaden. Das Gehirn ist grundsätzlich trainingsbedürftig. Wir müssen das Merken üben, damit wir es besser können. Wenn man immer einen Computer benutzt und sich so nie etwas merkt, so merkt das Gehirn sich, dass es sich gar nichts merken muss, denn man kann ja sowieso alles googeln. Dafür wurde in Deutschland der Begriff „digitale Demenz“ geprägt. Leider kann man aber nicht alles googeln. Bei einer Arbeit kann man nicht googeln und man kann auch nicht googeln, wo man zum Beispiel seinen Schlüssel hingelegt hat. Wenn man also nur darauf vertraut, dass man im Internet schon zu allem Infos findet, könnte man irgendwann auf die Nase fallen.
Manfred Spitzer, ein deutscher Psychiater, Hochschullehrer und Buchautor, hat sich viel mit dem Thema Handy und der Nutzung sozialer Medien auseinander gesetzt. Von ihm ist auch das Buch „Digitale Demenz“ (2012). Er sagt, dass das Gehirn wie ein Muskel ist, den man trainieren muss und wenn man ihn nicht weiter trainiert oder benutzt, nimmt seine Leistungsfähigkeit ab.
Neben der Abnahme der Leistungsfähigkeit und der Abnahme der Konzentration sind soziale Medien eine Ablenkung von der wirklichen Welt. Treffen sich Jugendliche sitzen sie oft zwar zusammen, aber gucken die ganze Zeit auf das Handy. Sie sind zusammen aber unterhalten sich nicht. Das schädigt die sozialen Kontakte der Kinder sehr.
Häufig wird darüber diskutiert, ob man an Schulen wirklich mit Tablets oder Computern arbeiten soll. Manfred Spitzer lehnt es ab, dass Handys oder andere soziale Medien im Unterricht verwendet werden. Tablets lenken auch unserer Meinung nach viel zu sehr ab. Es könnte dazu kommen, dass die Schüler nicht mehr auf die Lehrer hören sondern sinnlos im Internet herumsurfen und sich Videos anschauen. Dies kann nicht der Sinn von Schule sein.
Eltern sollten mit ihren Kindern über die Folgen der Handynutzung sprechen und sich mit ihnen Regeln ausdenken. Man kann zum Beispiel eine Stundenzahl festlegen, die das Kind am Tag höchstens am Handy sein darf und das Handy dann einsammeln. Spätestens wenn das Kind ins Bett soll, sollte man das Handy ausschalten.
Hat man das Gefühl, man würde ohne Handy nicht mehr auskommen, dann könnte man mal eine „Digitale Diät“ machen. Das bedeutet, man verzichtet auf digitale Medien. Dadurch hat man noch mehr Zeit, um etwas mit Freunden zu machen.
Es gibt viele Alternativen, wie man seine Freizeit gestalten kann. Man kann sich mit Freunden treffen, ins Kino gehen, Sport machen etc. Grundsätzlich kann man zwar selbst entscheiden, wie lange man am Handy ist, doch man sollte sich trotzdem Gedanken darüber machen, das Handy einfach mal weg zu legen und was anderes in seiner Freizeit zu machen.