Tradition – Haflinger-Rennen in Meran

Am Ostermontag versammelten sich viele Leute in der Meraner Innenstadt. Der Grund dafür war der traditionelle Festumzug der Haflinger zur Eröffnung der Galopprenn-Saison. Seit 1935 finden jeden Ostermontag der Festumzug und das darauf folgende Galopprennen des Südtiroler Haflinger Pferdesportvereins statt.

Auch dieses Jahr besuchten fast 4000 Schaulustige den Untermaiser Pferderennplatz, um sich die Rennen der 85 Haflinger Stuten anzusehen. Auch der Bürgermeister von Meran, der Landesrat und die Stadträtin ließen sich dieses Fest nicht entgehen.

Nach drei Vorläufen der älteren Stuten, einem der vierjährigen, und zwei der dreijährigen, kam es zum großen Endlauf, den die siebenjährige Stute Kortina gewann. Die Siegerin der vergangenen drei Jahre, Fedra, musste sich dieses Mal mit dem dritten Platz zufrieden geben, und den zweiten Platz sicherte sich die Vorjahres-Dritte Martina.

Zwischen den verschiedenen Läufen wurde den Zuschauern ein Unterhaltungsprogramm geboten.

Haflinger stammen aus dem kleinen Dorf Hafling in Südtirol, nahe Meran. Ende des 19. Jahrhunderts wurden sie als robuste Arbeits- und Zugtiere gezüchtet. Heute sind sie in vielen Ländern verbreitet und werden als Reittiere eingesetzt. Auf Grund ihrer aufmerksamen, ruhigen und gutmütigen Art, werden sie auch immer häufiger zu Therapiezwecken verwendet.

Es gibt Haflinger und Edelhaflinger, welche ihren Einsatz sowohl im Reit- und Fahrsport als auch in der Freizeit- und Westernreiterei finden. Edelhaflinger wirken durch einen gewissen Anteil an Araberblut edler und werden deshalb häufig auch im Dressursport eingesetzt.

In Südtirol finden hauptsächlich Galopprennen mit Haflingern statt. Auch in den deutschen Städten Baden-Baden, wo sich die größte Galopprennbahn Deutschlands befindet, und in Hoppegarten bei Berlin gibt es regelmäßig Rennen, bei denen überwiegend Vollblüter gegeneinander laufen. Aber auch Halbblüter und Ponys starten immer häufiger in solchen Wettkämpfen.

In Meran aber ist der Sport eine Tradition, was man daran sah, wie viele unterschiedliche Generationen auf der Rennbahn erschienen, um diese alte Tradition beizubehalten.

Julia Wagner, Dinslaken, Gymn.i.g.-Heinem.schulzentrum