Konkurrenzkampf wegen G8 – Zu wenig Studienplätze in NRW?

Im kommenden Jahr legen die Abiturienten des Gymnasiums im GHZ letztmalig ihr Abitur nach 13 Schuljahren ab, zusammen mit dem ersten Jahrgang, der seine Schulzeit schon nach 12 Jahren beendet. Mit dem Einschulungsjahr 2005 wurde nämlich G8 eingeführt, was bedeutet, dass die Schüler und Schülerinnen ab dem Jahr 2013 ihre Schulzeit auf dem Gymnasium nach 12 Jahren abschließen werden.

Bei einer Befragung betroffener Schüler gaben diese an, dass G8 den Vorteil habe, durch die Schulzeitverkürzung früher ins Berufsleben eintreten zu können. Ernsthaft nachteilig seien jedoch nicht nur der höhere Lerndruck und die geringere Freizeit, sondern auch das Problem, dass sich die doppelte Anzahl von Studienbewerbern um die vorhandenen Studienplätze bemühen wird.

Studenten in Bundesländern, die bereits in den vergangenen Jahren in Doppeljahrgängen an die Hochschulen drängten, sind im hohen Maße verärgert. Die Universitäten sind überfüllt, und es kommt nicht nur in den Hörsälen und in der Verwaltung zu Engpässen. Auch die Wohnungssuche am Studienort wird zur schwer zu lösenden Aufgabe.

„Ich werde erst einmal ein Auslandsjahr machen“, erklärt Nathalie Roth, die im kommenden Frühjahr ihr Abitur machen wird. Damit wählt sie eine von vielen Möglichkeiten, das Problem zu umgehen. Andere Abiturienten gehen zum Freiwilligendienst, wieder andere studieren im Ausland oder versuchen in einem Bundesland unterzukommen, in dem G8 noch nicht eingeführt worden ist.

Bis zum Jahr 2015 werden bundesweit geschätzte 275000 zusätzliche Studienanfänger an die Hochschulen drängen. Man kann der nordrheinwestfälischen Landesregierung nur wünschen, dass sie ihr Ziel erreicht, bis zum Jahr 2015 rund 90000 neue Studienplätze zu schaffen.

Hannah Fricke, Dinslaken, Gymn.i.g.-Heinem.schulzentrum