Ein Tag im Tierheim Moers – Säubern, füttern und spazieren gehen

Es gibt viele Tierheime in Deutschland. In jedem sitzen viele herrenlose Tiere, die ein neues Zuhause suchen. Ich habe fünf Monate ehrenamtlich im Tierheim Moers gearbeitet und das Leid, aber auch das Glück vieler Tiere gesehen.

Hunde, Katzen, Kaninchen, Meerschweinchen, Ratten, Degos und auch Vögel beherbergt das Tierheim. Viele Tiere kommen als Fundtiere – zum Beispiel Hunde, die von ihren alten Besitzern ausgesetzt wurden, weil sie ihnen zu anstrengend geworden sind. Meist werden diese Tiere nicht mehr abgeholt und sind in der Anfangsphase sehr verängstigt und verwahrlost. Zum Glück hat das Tierheim täglich ärztliche Kontrollen.

Morgens, von 8 bis 12 Uhr steht die Reinigung an. Dazu gehört unter anderem, alle Zwinger im Hundehaus auszuräumen und mit einem Hochdruckreiniger auszuspritzen. Im Katzenhaus werden alle Decken mühsam auf Dreck kontrolliert und alles ausgeputzt. Bei den Kleintieren wird das Wasser gewechselt, frisches Heu gegeben und die Käfige sauber gemacht. Um 10 Uhr kommen die Paten der Hunde und nehmen sie mit auf einen Sparziergang oder auf die Hundewiese. Zum morgendlichen Programm gehört auch der Tierarztbesuch und die Medikamentenvergabe. Häufig stehen morgens Menschen vor der Tür, die ein Tier gefunden haben.

Ab 12 Uhr ist Mittagspause und die Mitarbeiter fahren nach Hause. Nachmittags ist das Tierheim für Besucher geöffnet, die sich für Tiere interessieren oder einem gar ein neues Zuhause geben wollen. Ab 15 Uhr sind die Paten wieder anwesend. Diese sind sehr wichtig für die Hunde, da sie sonst nur im Zwinger sitzen würden.

Besonders für Hunde ist die Vermittlung sehr schwierig, da es viele Menschen gibt, die denken, dass der Hund eine Freizeitbeschäftigung für sie ist oder gar ein Spielzeug für ihre Kinder. Dem ist aber nicht so. Ein Hund braucht viel Beschäftigung und Erziehung.

Da das viele Menschen nicht bedenken und sich einen Hund anschaffen, landet er bald im Tierheim – mit der Aussage: „Er hört ja überhaupt nicht auf mich, ich kann das gar nicht verstehen“. Auf die Frage, ob sie mit dem Hund in der Hundeschule waren, antworten sie meist mit „Nein“. Um zu verhindern, dass ein Hund in Zwingerhaltung kommt, gibt es Vorkontrollen, die von den Paten durch geführt werden.

Die Kleintiere bekommen nachmittags noch Gemüse und um 18 Uhr werden die Hunde gefüttert. Dann gibt es noch den Notdienst, der bis 22 Uhr erreichbar ist und ebenfalls gefundene Tiere abholt. Das Tierheim finanziert sich fast ausschließlich von Spenden. Viele Leute bringen Futter, Körbe und andere Sachen, die sie nicht mehr brauchen. Mir persönlich hat die Arbeit dort sehr gefallen und heute gehe ich nach der Schule in jeder freien Minute dort hin. Ich habe jetzt sogar den Wunsch, den Beruf Tierpfleger zu erlernen.

Ich kann ihnen nur empfehlen, mal in ein Tierheim zu gehen und sich die Tiere dort anzuschauen. Tiere sind etwas Wunderbares.

Marius Quahs, Krefeld, Städt. Schule Für Kranke