Der THW Kiel ist einer der erfolgreichsten Handballclubs Deutschlands. Unser Autor ist großer Fan und klärt uns über die Geschichte seines Lieblingsvereins auf.
Die Sparkassenarena bebt, es ist Samstag 17:30, 10 285 Zuschauer jubeln, klatschen und grölen. Die Halle ist ausverkauft, ein absoluter Hexenkessel. Und dann läuft er ein, der deutsche Rekordmeister und Rekord-Pokalsieger. Wieder wird es ein Handballfest, nicht zuletzt wegen Domagoj Duvnjak, dem zur Zeit besten Spieler der Welt.
Der erfolgreichste Handballclub Deutschlands ist der THW Kiel. Das ist er nicht nur, weil er schon 38 nationale Titel gewonnen hat, sondern weil er die besten Fans hat. Die Kieler Fans haben den THW schon von Anfang an unterstützt und hatten einen maßgeblichen Anteil daran, dass der THW schon seit der Saison 1977/1978 in der ersten Bundesliga (damals hieß sie noch eingleisige Liga) spielt. Die Kieler Fans gründeten auch den Mythos „Ostseehalle“. Kiels erstes richtiges Stadion war die „Ostseehalle“, die 1951 eingeweiht wurde und knapp 6 000 Fans Platz bot. Die „Ostseehalle“ wurde 2008 in den Namen „Sparkassen Arena“ umbenannt. Sie wurde oft umgebaut, erweitert und modernisiert um den gewaltigen Fanmassen und Erwartungen standzuhalten. Die Sparkassen Arena wird von den Gegnern ehrfürchtig „Kathedrale des Handballs“ genannt. Der THW Kiel hatte in der vergangenen Saison mit 250 000 Besuchern die meisten Heimspielzuschauer in der Bundesliga und Champions League weltweit. In der Sparkassen Arena lebt der Handball und das wird sich heute auch nicht ändern, weil die Jungs vom THW immer begierig auf Titel sind.
Gegründet wurde der THW im Jahr 1923. Das erste Spiel des THW fand am 28. Oktober 1923 statt. Damals verlor die Mannschaft auswärts mit 0:3. Diese Niederlage spornte sie weiter an und am 9. Dezember 1923 war es so weit, sie holten den 1. Sieg der jungen Vereinsgeschichte. Der THW gewann mit 1:0 gegen den Kieler Turnverbund. Der Verein entwickelte sich prächtig und wurde nach 10 Jahren eine Handballmacht. Der Spitzname der Kieler Mannschaft wurde zwischen 1925 und 1927 beschlossen, weil sie damals ihr weißes Trikot gegen ein schwarz-weißes getauscht hatten. Seit diesem Zeitpunkt heißen sie „die Zebras“.
Hein Dahlinger ist eines der Handballidole. Er spielte insgesamt 30 Jahre für den THW und erzielte in 1871 Spielen sagenhafte 5 423 Tore. Der THW gewann 1948 seine erste deutsche Meisterschaft. Sie bezwangen Waldorf Mannheim mit 10:8. 1950 folgte eine weitere deutsche Meisterschaft. Das war auch das Jahr, in dem sich der Handball in Kiel als Hallensport endgültig durchsetzte. Die Fans des THW bejubelten 1957 die erste Deutsche Meisterschaft in der eigenen Halle. Mit allen diesen Erfolgen machte der THW einen wichtigen Schritt in die Richtung erfolgreichster und bester Handballclub Deutschlands.
2015 gewann der THW in der Sparkassenarena vor 10 285 Fans ihren 20 Titel. Momentan ist der THW auf dem zweiten Platz der Handballbundesliga hinter der SG Flensburg-Handewitt. Es könnte in diesem Jahr den 21. Bundesligatitel für die Zebras geben. In der Velux Handball Champions League ist der THW momentan auf dem vierten Platz hinter dem FC Barcelona, Paris Saint Germain, MKB-MVM Vezprem und der SG Flensburg-Handewitt. Dies hat aber noch nichts zu bedeuten, weil der THW als Fünfter noch für das Achtelfinale qualifiziert wäre. Nach der erfolglosen Saison 2016 will der THW dieses Jahr wieder gewinnen und momentan sieht es nicht so schlecht aus.
Der Mythos bleibt – Die Zebras sind, waren und werden eine gute Mannschaft sein, die begeistert und einfach Spaß macht.
David Tieves 8d, Cornelius-Burgh-Gymnasium