Viele Eltern sind nicht vom G8-System, also der Verkürzung der Schulzeit auf zwölf Jahre, überzeugt. Ich als Schüler bin sogar gegen das momentane Schulsystem an sich.
Das aktuelle Schulsystem nimmt keine Rücksicht auf die Stärken und Interessen der Schüler. Beispielsweise ist ein Schüler gut in Englisch und Deutsch, dafür aber schlechter in Mathe und Physik. Ein möglicher Grund wäre, dass er sich eher für Sprachen interessiert. Trotzdem muss der Schüler auch Naturwissenschaften lernen, um möglichst viele Fähigkeiten zu erwerben.
Auch wenn man schon früh einen Berufswunsch für die eigene Zukunft hat und weiß, welche Fächer für diesen wichtig sind oder nicht, kann man im aktuellen Schulsystem nichts abwählen.
Gleiches gilt, wenn man in einem Fach sehr gut ist und der Unterricht daher langweilig ist. Man könnte dann zwar eine Klasse überspringen, aber das auch nur, wenn man in allen Fächern sehr gut ist. Dann ist aber der Anspruch höher und somit schließt man die Schule vielleicht mit einem schlechteren Zeugnis ab.
Mein Vorschlag wäre, jedes Fach in einzelne Kurs mit verschiedenen Leistungsstufen zu unterteilen. So könnten Schüler ihrem Wissens- und Leistungsstand entsprechend eingestuft werden. Je nachdem, ob ein Schüler im betreffenden Fach gut oder eher schlecht ist, würde er einen höheren oder niedrigeren Kurs belegen.
Außerdem sollte man einige Fächer ab einem bestimmten Lernstand abwählen dürfen, wobei – wie beim Abitur – bestimmte Fächer nicht abgewählt werden können.
Ein Beispiel: Max möchte Französisch abwählen. Wenn er dies tut, muss er stattdessen einen anderen Kurs im Bereich Fremdsprachen belegen oder schon ausreichend belegt haben. Wenn aus einer Fächergruppe mehr Fächer als nötig gewählt wurden, könnte man dafür einige Fächer aus anderen Gruppen abwählen. Nicht möglich wäre es, dass man eine Fächergruppe überbelegt und eine andere komplett auslässt.
Das Zeugnis müsste diesem System angepasst werden. Neben den Fächern und den Noten müsste auch der Schwierigkeitsgrad des Kurses angegeben werden. Dann kann der Arbeitgeber schlechtere Noten, die aufgrund eines höheren Schwierigkeitsgrades entstanden sind, von schlechten Noten im Grundkurs unterscheiden.
Mit diesem Leitfaden wäre die Leistungsbewertung fairer und für die Schüler eine Fächerwahl nach Interessen möglich.
Deniz Dilic, 8b, Fichte-Gymnasium Krefeld