Die Schulglocke klingelt. Es ist 12.10 Uhr und die Schüler der Jahrgangsstufen 7 bis 9 laufen aus ihren Klassenzimmern in die Schulmensa. Sie suchen sich in der 2009 renovierten Mensa, in der ca. 100 Schüler Platz finden, einen Tisch. Schnell bildet sich eine Schlange vor der Essensausgabe, wo pro Woche 220 Mittagessen ausgeteilt werden.
„Die Auswahl ist sehr groß“, so Anna-Maria aus der 8d. Die Schüler können zwischen drei verschiedenen Essen wählen. Das Ganze kostet für die Eltern 15 Euro pro Monat. Kiara aus der 8d erzählte, dass ihr das Essen leider nicht so gut schmecke, weshalb sie vorschlug, eine Umfrage zu machen, welches Essen die Schüler bevorzugen. Es gibt auch einige Schüler, die das Mittagessen abbestellt haben, weil es ihnen nicht schmeckt. Besonders in der 8d fällt auf, dass immer weniger Kinder in der Mensa essen. Wie Giulia, für sie ist trotz der vielen Möglichkeiten nichts dabei, was ihr wirklich schmeckt. Es sei aber kein Problem, denn sie könne sich auch etwas in der Caféteria kaufen, die von etwa 80 Eltern ehrenamtlich geführt wird und wo es eine große Auswahl an verschiedenen Snacks gibt.
Nach dem Essen haben die Schüler 45 Minuten Freizeit, die sie auf verschiedene Art und Weise verbringen können. Auch hier gibt es eine große Auswahl an Aktivitäten. „Es ist für jeden etwas dabei“, berichtet Giulia. Man kann sich aussuchen, ob man Sport machen oder sich doch lieber in verschiedenen Räumlichkeiten oder im Garten aufhalten und entspannen möchte. „Man hat viel Zeit mit seinen Freunden“, so Anna-Maria. Die Schüler verbringen also gemeinsam ihre Zeit, bis es dann um 13.10 Uhr wieder in den Unterricht geht.
In der 8d herrscht nach der Mittagspause etwas Chaos, denn die meisten Schüler haben keine Lust mehr auf den Unterricht am Nachmittag. Doch meist wird versucht, auf die Schüler Rücksicht zu nehmen, indem keine Hauptfächer, sondern Musik oder Kunst unterrichtet wird. „Eine Zeit lang hatten wir Sport in der 9. bis 10. Stunde, das war sehr anstrengend“, so Kiara. Auch Klassenarbeiten werden in dieser Zeit nicht mehr geschrieben, da die Schüler sich in den Nachmittagsstunden nicht mehr so gut konzentrieren können. Man muss bedenken, dass auch die Lehrer einen langen Tag hinter sich haben, weshalb die Schüler versuchen, Rücksicht zu nehmen und nicht zu laut zu sein.
Außerdem bekommen die Schüler keine Hausaufgaben auf, die sie für den nächsten Tag machen müssen, was allerdings besonders in Kursen, die aus mehreren Klassen bestehen schwer umzusetzen ist. Meist gehen die Schüler nach der 10. Stunde, also spätestens um 16.30 Uhr, endlich nach Hause.
Der Langtag an der MSO hat also Vor- und Nachteile. Er wird aber vor allem deshalb von den Schülern akzeptiert, da er nur einmal in der Woche stattfindet, im Gegensatz zu anderen Leverkusener Gymnasien, die bis zu drei Langtage in der Woche haben. So bleibt an den anderen Wochentagen Zeit für Freizeitaktivitäten und die Freunde.
Ohne Langtag kommt aber seit der Einführung des G8 keine Schule mehr aus.
Annette Liefgen, Franziska Teusch, 8d, Marienschule Leverkusen