Für unsere Reportage besuchten wir eine urologische Gemeinschaftspraxis in Köln. Es ist ein großes Gebäude, sehr viele Ärzte haben hier ihre Praxis. So langsam steigt bei uns die Aufregung, Neugierde und auch ein kleines bisschen Angst. Was wird auf uns zukommen?
Der erste Eindruck ist hell und freundlich. Es finden sich keine sterilen, weißen Wände und kein unangenehmer Geruch. Zunächst stellen wir uns, hinter wartende Patienten, an der Anmeldung an. Aus Datenschutzgründen soll zur vorherigen Person ein Abstand eingehalten werden. Zuerst bin ich, Laurent an der Reihe. Ich gebe meine Krankenversicherungskarte ab, einige persönliche Angaben und mein Grund des Besuches werden abgefragt. Nun bin ich, Niklas, an der Reihe. Bei mir läuft es in der gleichen Reihenfolge ab. Im Wartezimmer warten ältere sowie auch jüngere Menschen und auch einige Frauen auf ihren Termin. Zwei Männer unterhalten sich über Krankheiten, in der anderen Ecke flüstert ein älteres Paar. Plötzlich erscheint eine Arzthelferin und bittet lächelnd einen der Patienten zur Untersuchung zu kommen. Wir schauen uns beide an. Laurent meint: ,,Bald sind wir an der Reihe.“ Niklas darauf: ,,Na, hoffentlich geht alles gut, nicht das der Arzt bei mir auch noch etwas findet.“ Gerade als ich zu Niklas sprechen will, ertönt eine männliche Stimme durch die Sprechanlage, Herr Laurent Weber, bitte in Raum 8. Mit weichen Knien stehe ich auf, an der Anmeldung frage ich: ,,Wo ist Raum 8?“ Da kommt mir der Arzt entgegen, sagt fragend meinen Namen, gibt mir die Hand. Er stellt sich mit Namen vor, und geht vor mir her ins Arztzimmer. Er fragt mich, ob er mich noch duzen darf.
Der Arzt erkundigt sich: ,, Was kann ich für dich tun?“
Während ich, Niklas, im Wartezimmer auf meinen Aufruf warte, bekomme ich mit, dass in dem Raum Patienten zu den anderen Ärzten aufgerufen werden. Andere werden ins Labor gebeten, der ältere Patient wird gebeten noch eine Urinprobe abzugeben. Obwohl eine Vielzahl an Menschen hier in der Praxis ist, geht es sehr ruhig zu.
Für mich, Laurent, kommt jetzt der Moment, vor dem ich mich gefürchtet habe. Teilweise muss ich mich entkleiden, um die Untersuchung durchführen zu lassen. Der Arzt ist sehr nett und erklärt mir, wofür die Untersuchung notwendig ist und wie er sie durchführen wird. Ich muss mich auf die Untersuchungsliege legen und denke: Hoffentlich tut es nicht weh. Der Ultraschall ist schmerzfrei. Nur das dafür benötigte Gel lässt mich kurz zusammenzucken. Es fühlt sich kalt auf der Haut an. Ich erkenne auf dem Bildschirm nur schwarz-graue Strukturen. Der Arzt erklärt mir das Ultraschallbild. Es ist sehr spannend, meine Organe zu sehen. Die Untersuchung ist beendet. ,,Es ist alles in Ordnung“, lächelt der Arzt. Erleichtertes Aufatmen. Er klärt mich noch über einige Untersuchungen und Impfungen, die mich in den nächsten Jahren betreffen, auf. Nach unseren Untersuchungen treffen wir uns im Wartezimmer wieder. Niklas meint: ,,Ich verstehe überhaupt nicht, wieso man vor einem Arztbesuch so eine Angst hat. Aber zum Glück ist bei mir auch alles in Ordnung.“
Laurent Weber, Niklas Pieper, 8b, Marienschule Leverkusen