Unterwegs mit der Bezirksdienstpolizei – Keinmal die Dienstwaffe gebraucht

Langsam rollt der schwarze Kombi in die Einfahrt der Bezirksdienst-Polizeistelle von Viersen-Süchteln. Zwei Polizisten steigen aus und betreten das Gebäude. Einer der beiden ist Bezirkspolizist Waldemar Preuß, der andere sein Kollege, Jürgen Gößler. Sie machen den Früh- und Spätdienst.

Im Gebäude nehmen sie ihre Dienstwaffe aus dem Safe und machen sich fertig für den Dienst. Wie fast jeden Tag steht für sie „Präsenz zeigen“ und „Schulwege sichern“ auf dem Plan.

Zu Fuß machen sich die beiden auf den Weg zur Grundschule und helfen unterwegs einer alten Dame über die Straße. Dort angekommen, halten beide – jeder auf einer Straßenseite – Autos an, um für die Schüler die Straße zu sichern. Um 8 Uhr kommen noch ein paar verspätete Schüler, Auch sie müssen noch sicher über die Straße.

Kurz nach 12 Uhr ist die Morgenschicht zu Ende. Um 17 Uhr steht der schwarze Kombi dann wieder vor dem Gebäude. Abendschicht.

Auf die Frage, wie detailgetreu Polizei-Dokus seien, sagt Preuß: „Soko Leipzig und Co. sind unrealistisch. Erstes wird für jeden Mord eine eigene Soko (Sonderkommission) gebildet, zweitens ziehen die ja schon die Waffen, wenn der Täter flieht, und drittens ist das alles viel zu dramatisch.“ Über den Gebrauch seiner Pistole sagt Preuß: „Ich bin schon 30 Jahre bei der Polizei und habe die Dienstwaffe nicht einmal gebraucht.“

Nach etwa neun Stunden endet der Tag für Waldemar Preuß und Jürgen Gößler, und die beiden fahren im schwarzen Kombi aus der Einfahrt und verschwinden hinter der Ecke.

Benedikt Wulf, Mänchengladbach, Bisch. Marienschule