Haus Burberg ist eine soziale Einrichtung, in der Pfleger Menschen ab 18 Jahren mit Autismus helfen, mit ihrer Krankheit zu leben. Wir haben uns die Zeit genommen und uns damit beschäftigt, wie diese Menschen leben. Margit Seroka, die Leiterin des Hauses, gab uns dazu ein Interview.
Haus Burberg wurde 1995 von betroffenen Eltern gegründet; bis heute besteht ein enger Kontakt zwischen ihnen. Derzeit leben dort, auf zwei Häuser verteilt, 17 Autisten. Jeder besitzt ein eigenes Zimmer, welches sie nach ihren eigenen Interessen gestalten können. Um sich nicht gegenseitig im Weg zu stehen, ist die Zimmeraufteilung interessensbedingt. Über Nacht sind drei Nachtpfleger vor Ort, die sich bei Notfällen um die Bewohner kümmern, da viele unter epileptischen Anfällen leiden. Morgens dürfen diejenigen, die unter Epilepsie leiden, nicht geweckt werden, da das zu weiteren Anfällen führt.
Bei unserem Interview stellten wir fest, dass Autismus ein sehr heterogener Begriff ist. Mancher Autist kann von Geburt an nicht sprechen, dafür jedoch singen. Andere verfügen auch über ein gesamtes Sprachvermögen, verstehen dennoch nur kurze und einfach formulierte Sätze. Wiederum andere reagieren unterschiedlich auf Alltagsreize: Ein einfaches Beispiel, wie uns berichtet wurde, verdeutlichte dies: Einige Autisten reagierten heftig auf Musik und versuchten im Anschluss, sich selbst zu verletzen. Die Pfleger können an dieser speziellen Situation nichts ändern, versuchen jedoch jene Autisten nicht mit Musik zu konfrontieren. Manche Autisten lesen besonders gerne. Dabei lesen sie sich ihr Wissen an, sind allerdings auch davon überzeugt, dass alles was sie lesen der Wahrheit entspricht.
Im Allgemeinen läuft die Konversation nur über die Pfleger. Margit Seroka betont, Autisten bräuchten einen geregelten Tagesablauf, der bei jedem einzelnen individuell gestaltet werden müsse. Die Interessen seien meist sehr speziell. In Haus Burberg gibt es verschiedene Arbeitsmöglichkeiten, in denen die Patienten ihren Hobbys nachgehen können. Für das Leben in einer vollstationären Einrichtung ist besonders ein geregelter Arbeits- und Beschäftigungsbereich mit einer festen Struktur und gegenseitigem Vertrauen zwischen Pflegepersonal und Patienten nötig. Als sinnvolle Arbeits- und Beschäftigungsinhalte haben sich bisher das Weben, Schreinern, Gärtnern und die Hühnerhaltung als auch die kunstgewerbliche und kreative Betätigung erwiesen.
Wir haben Haus Burberg als eine sehr hilfreiche Institution wahrgenommen, in der die Wünsche der Autisten respektiert und beachtet werden
Jil Mcdowall, Luisa Homann und Lisanne Müller, Erkrath, Gymnasium Am Neandertal