Wer in Meerbusch lebt und den Lokalteil der RP liest, wird es kennen, das Autorenkürzel „mgö“. Die Person, die sich dahinter verbirgt, ist meine Moma. Moma ist der Spitzname meiner Oma, woher dieser Name kommt, weiß in unserer Familie auch niemand mehr… Vielleicht von ihrer Tante oder einer Fernsehsendung? Wir werden es wohl nicht mehr erfahren.
Moma ist mit Leib und Seele Reporterin und Freie Journalistin bei der RP und anderen gedruckten Medien und dies schon seit 25 Jahren. Jedes Mal wenn wir uns treffen, meist nach der Schule zum Mittagessen in der Dorfschänke, erzählt sie mir von ihren aufregenden Terminen und Berichterstattungen. Sie ist zwar stolze 72 Jahre alt, aber zum alten Eisen gehört sie noch lange nicht. Auf die Frage, wann sie mit dem Schreiben aufhört, antwortet sie wie aus der Pistole geschossen: „Erst, wenn es mir keinen Spaß mehr macht. Aber ich kann mir keinen größeren Spaß vorstellen.“
Die alte Dame hat Beziehungen zu allen wichtigen Leuten in Meerbusch und Umgebung und ihr Hunger nach Aufträgen kann kaum gestillt werden. So ist es auch nicht verwunderlich, dass Sie, werte Leserschaft, schon so manchen Bericht von ihr oder, wenn Sie den Meerbuscher Lokalteil beziehen, auch schon die ein oder andere Glosse über mich gelesen haben. So wird dann schon mal eine Glosse darüber verfasst, wie ich mit ihr unser gemütliches Pizzabacken in eine Amateur-Kochshow verwandele.
Ihre bisherige Leistung ist beachtlich. So hat Moma in gut zehn Jahren bei der Rheinischen Post schon über 2.000 Artikel verfasst. Schützenfeste und Karnevalisten sind ihre Spezialgebiet, doch auch über Kegelklubs und andere lokale Vereinigungen schreibt sie. Doch nicht nur die sehr vielfältige lokale Berichterstattung gehört zu ihrem Aufgaben. Mit Politikern auf Bundesebene und Modezaren von der Kö hat sie schon Interviews geführt und über sie geschrieben.
Als ich sie für diesen Artikel noch mal richtig ins Kreuzverhör nahm, nannte sie mir den Hauptgrund, warum sie weiterhin für die Zeitung und verschiedene Magazine arbeitet: „Ich kann einfach nicht ,Nein‘ zu neuen Aufträgen sagen und finde es nach wie vor interessant, neue Menschen kennen zu lernen. Besonders kniffelig ist es, sich kurz zu fassen, manchmal könnte ich ganze Romane damit füllen, was mir im Kopf herum schwirrt. Auch sich an die vorgegebene Zeilenanzahl zu halten, ist extrem schwer“, betont sie. Vielleicht wechselt Moma auf ihre alten Tagen noch einmal das Medium und verfasst demnächst Romane.
Milan Reen, Düsseldorf, Cecilien-Gymnasium