Fußball – Ultras – der Schrecken der Stadien?

Ultras sind oft diskutiert und bei vielen als Unruhestifter bekannt. Doch warum haben sie einen so schlechten Ruf?

Ultras sind in den 60er Jahren entstanden. In Deutschland sind sie allerdings erst in den 90er Jahren angekommen als die WM in Italien stattfand und viele die Stimmung dort beneideten. Danach entwickelten sich zuerst kleine Gruppen, die mittlerweile das Hauptbild in den Stadien sind. Intern werden sie oft als „Kindergarten-Ultras“ beschimpft, da dort besonders viele Jugendliche stehen, die sich von der dortigen Stimmung angezogen fühlen und extern als „Randalierer“ gelten. Ultras haben es nicht leicht, was dies angeht. Und auch der Deutsche Fußball Bund (DFB) scheint sich nicht besonders über Ultras zu freuen, was man an vielen Anti-Plakaten der Ultras und anderen Aktionen sehen kann.

Meistens spielt dabei das Thema Pyrotechnik (Überbegriff für Feuerwerkskörper etc.) eine Rolle, was für Ultras besonders wichtig ist, um Stimmung zu erzeugen. Der DFB ist allerdings strikt dagegen, was man an den Stadienverboten, mit denen der DFB jetzt schon regelmäßig um sich wirft und früher nur ein absoluter Ausnahmefall war, sieht. Daran, dass jetzt sogar schon Dynamo Dresden aus dem DFB Pokal wegen seiner Fans, die Bengalische Feuer (Bengalos) etc. gezündet haben, geworfen wurde, sieht man wieder einmal mehr, wie machtlos der DFB gegen die Ultra-Bewegung ist. Und dass man dies alles auch friedlich lösen könnte, sieht man an der Initiative „Pyrotechnik legalisieren – Emotionen respektieren“, die sich mit dem DFB an einen Tisch setzen wollte. Allerdings stieg der DFB vorzeitig aus und tat dann wieder so, als hätte es nie Vereinbarungen gegeben, wonach man vielleicht wieder Pyrotechnik in Stadien legal zünden dürfte.

Denn es geht bei dieser Debatte, wo es auch Fans gibt, die gegen die Legalisierung sind, nicht darum, dass man Pyrotechnik zünden darf, sondern eher darum, dass der Verein keine Strafen mehr wegen so etwas aufgebrummt bekommt, denn gezündet wird so oder so weiter.

Die Polizei spielt auch eine große Rolle, da sie oft ohne offensichtlich wahrnehmbaren Grund prügelt. Als zum Beispiel Fans der Fortuna bei einem Auswärtsspiel lediglich stark rauchentwickelnde Pyrotechnik in den Vereinsfarben zündeten, schritt die Polizei sofort in voller Kampfmontur ein.

Als Fortuna jedoch bei einem Auswärtsspiel in Duisburg war, schossen Duisburger Fans/Hooligans Silvesterraketen in den Gästeblock. Die Polizei griff nicht ein, obwohl sie direkt neben den Duisburg-Fans eine ganze Mannschaft versammelt hatte.

Im Endeffekt gibt es Befürworter und Gegner der Ultra-Szene, was vor allem an der Verwendung von Bengalos durch die Ultras liegt. Allerdings sollte man zwischen Böllern, Raketen und bengalischen Feuern klar unterscheiden, da man mit Bengalos noch weit besser und sicherer umgehen kann, als mit anderer Pyrotechnik. Die Ultras sind in jedem Fall ein wichtiger Bestandteil der Fan-Szene, da sie unter anderem zur Bereicherung der Fan-Kultur beitragen.

Fiete Mauer, Düsseldorf, Humboldt-Gymnasium