Aus der Regenwurm-Perspektive – Ich fühle was, was du nicht siehst

So haben Sie Düsseldorf noch nie gesehen. Das magische Erdreich aus der Sicht eines Regenwurms:

Kalt, feucht, dunkel. Dort fühlt er sich wohl. Unter der Erde. Dort, wo wir noch nie waren, was wir noch nie sahen. Der Regenwurm weiß wie es ist, unter den Bürgersteigen und Straßen Düsseldorfs zu wohnen.

Leider sind Regenwürmer nur noch vereinzelt an Wiesen und Grünflächen zu finden. Das liegt daran, dass die Düsseldorfer Oberfläche nahezu komplett versiegelt und asphaltiert ist.

Wir haben mit einem Biologen aus Düsseldorf über die Regenwürmer gesprochen. Was tun die Regenwürmer für uns? Finden sie es in Düsseldorf „stressig“?

Schüler: Herr Kampen, wann kann man Regenwürmer am besten beobachten?

Herr Kampen: Regenwürmer sind nachtaktiv. Zu dieser Zeit füllen sie ihren Darm mit humusreicher Erde.

Schüler: Also heißt das, dass Regenwürmer Erde essen?

Herr Kampen: Nein, nicht direkt. Sie fressen die verrotteten Pflanzenreste.

Schüler: Sind Regenwürmer nützlich für die Erde?

Herr Kampen: Ja, Regenwürmer sind sehr nützliche Tiere. Sie scheiden wertvolle Mikroorganismen aus und Schadstoffe/feindliche Bakterien werden eingeengt oder vernichtet.

Schüler: Finden Regenwürmer Düsseldorf „stressig“?

Herr Kampen: Nein, eher nicht, da sie nicht so viel vom Geschehen mit bekommen. Sie sehen und hören nichts, haben dafür aber einen ausgeprägten Tastsinn. So bekommen sie auch keine Bohrungen oder sonstige Eingriffe in ihren Lebensraum mit.

Also genau genommen ist das Erdreich von Düsseldorf nicht so magisch, wie man es erhofft hätte. Doch der Regenwurm würde, wenn er sehen könnte, staunen, wie gut organisiert und geplant die Menschen sind.

All die Verkabelungen und Wasserleitungen die das Netz von Düsseldorf bilden. Beinahe so gut vernetzt, wie die unterirdischen Gänge des Regenwurms?!

Lilli Pazurek und Hannah Schäfer, Düsseldorf, Humboldt-Gymnasium