Hinter den Kulissen einer Bonbonmanufaktur – Snoepjes – ein Ort voll süßer Wunder

Als wir den kleinen Laden auf der Hoffeldstraße in Düsseldorf betreten, strömt uns der betörende Geruch von süßem Aroma entgegen. Wir stehen zuerst staunend vor den Regale mit den sogenannten „Rock Bonbons“. Vor uns stehen auf schwarzen Brettern die sorgfältig aufgereihten Tüten und Gläser, in denen sich die verschiedenen Sorten gut betrachten lassen. „Rockcandys“, „Rocks“ oder „Rock Bonbons“ werden die kreisrunden Süßigkeiten mit Motiven oder Schriftzügen genannt, die es hier in ständig wechselnden Farben und Formen zu kaufen gibt.

„Rock Bonbons“ kommen ursprünglich aus Dänemark und Schweden. Das Design ändert sich ständig. Die Früchtemischung und die Beerenmischung, die sich am besten verkaufen, gibt es das ganze Jahr über. Das Sortiment des im Oktober 2008 gegründeten Ladens besteht aus 18 verschiedenen Früchtegeschmackssorten und sechs bis sieben Motivvarianten.

Wir betreten den Raum hinter dem Laden und treffen die Besitzerin von Snoepjes, Yvette Kuth. Sie erklärt uns, dass alle Bonbons hier selbst gemacht sind. Zuerst werden Zucker, Glukose und Wasser so lange gekocht, bis nur noch wenig Wasser vorhanden ist. Dann wird der Zucker herausgenommen, eingefärbt und aromatisiert. Anschließend wird er an einem Zuckerhaken geknetet, damit er schön luftig ist und nicht zu hart wird. Der eingefärbte Zucker wird zu einem Motiv zusammengefügt und umhüllt. Als Nächstes wird dieses Riesenbonbon immer dünner zu Stangen gezogen, die dann auf die Platte gelegt werden. Nach dem Erkalten des Zuckers werden diese Stangen dann in die „Rocks“ (dt. „Felsen“, daher der Name) gehackt und verpackt. Es gibt auch leckere, bunte Lollis, die wie eine Schnecke aufgerollt werden und aus dem Stück Zucker entstehen, das nach der Herstellung der Bonbons übrig bleibt.

Frau Kuth erzählt uns: „Ursprünglich hatte meine Großmutter die Idee, denn sie hat damals in Maastricht, wo ich herkomme, einen „Rockshop“ eröffnet. Als sie starb, war ich drei Jahre alt, aber ich habe die Idee übernommen und in Deutschland wieder aufleben lassen.“ Zuvor hatte Frau Kuth 15 Jahre als Projektleiterin gearbeitet, was sie als wenig kreativ empfand. Da kam ihr der Beruf als Bonbonmacherin ganz recht. Außerdem gefällt ihr, dass es am Ende des Tages ein Ergebnis gibt, das man berühren und sehen kann. Herstellung der Bonbons musste sie sich aber erst einmal selbst beibringen. Es gibt in Deutschland nur einen weiteren Menschen, der Rockcandys ebenfalls mit der Hand herstellt.

Auf unsere Frage, was denn ihre Lieblingsbonbonsorte sei, antwortet Yvette Kuth nach langen Überlegungen: „Lakritz.“ „Snoepjes“ ist übrigens holländisch und bedeutet so viel wie „Süßigkeiten“. Aber Vorsicht, gesprochen wird es „Snupjes“. Snoepjes – die kleine Schatzkammer mit den süßen, handgefertigten Wertsachen. Etwas ganz Besonderes, oder nicht?

Louisa Henkels und Danina Herrmann, Düsseldorf, Humboldt-Gymnasium