Bässe ließen den Boden vibrieren, der Sound ging in uns über, und der Lärm wäre für Nicht-Konzertgänger unangenehm gewesen. Doch unsere konzerterprobten Ohren hielten auch diese Dauerbeschallung aus. Da Metal, Indie und andere, nicht besonders populäre Musikarten sind, blieb der Club Luxor in Köln relativ leer. Besser für uns. Wir rechneten schon mit einem vollen Haus, als wir am Eingang standen. Doch es waren eher Leute, die etwas Ruhe suchten. Wir steuerten intelligenterweise nicht direkt auf die Boxen zu, was sich im Laufe des Abends ändern sollte. Die Hitze im Raum war unerträglich und nur mit Getränken zu stillen. Wir kamen nicht ganz zum Anfang der Contests. Die erste Band, die wir hörten, war Itching, die wir sofort in unser Herz schlossen.
Das Emergenza Festival ist das größte Newcomer Festival auf der ganzen Welt. In ganz Deutschland bewerben sich unbekannte Bands. Die Truppe hinter Emerganza promotet unbekannte Bands, stellt Equipment zur Seite und verpackt das dann alles in einen Wettbewerb. Jedes Musik-Genre ist erlaubt, wobei es sich meistens auf Rock, Hard-Rock, Metal oder Indipendent-Pop beschränkt. Die Spielzeiten werden durch die vorverkauften Karten pro Band bestimmt, die sich auf 25 Minuten beschränkt.
Der Gewinner des Internationalen Wettbewerbs bekommt eine professionelle Aufnahme seiner Songs, eine Tour, Musikinstrumente sowie Zubehör. Es gibt mehrere Runden, die die Bands bestehen müssen, vom regionalen bis hin zum nationalen Finale. Eine Karte kostet neun Euro in Vorverkauf, was im Verhältnis zu anderen Konzerten günstig ist.
Mehr Infos zu dem Festival gibt es im Internet auf www.Emerganza.net
Die Preise im Luxor überstanden jeden Geldbeutel. Die Getränke-Liste bietet für den richtigen Kölner bis zum Softie alles. Und die Bands waren quasi streichelbar. Jeder, der eine große Show mit Lichteffekten sucht, ist im Luxor falsch, wer aber eher die ruhige Atmosphäre sucht (wenn man es so nennen darf) und eher auf alternative Musikrichtungen steht, für den ist es genau das Richtige.
Während des Konzertes fragten wir uns, wer über dem Luxor in der Mitte Kölns wohnte, denn der Sound ließ die Theke, an die wir uns wegen Getränke-Not und einer besseren Sicht geflüchtet hatten, vibrieren.
Es sollte bei jedem Menschen auf der To-do-Liste stehen, einmal in seinem Leben auf ein Metal Konzert oder auf ein leises Konzert zu gehen, denn das Feeling ist wie ein Adrenalinstoß, wenn der erste laute Ton gespielt wird und er durch deinen ganzen Körper einmal hin und wieder zurückgeht. Menschen, die nicht so sehr auf laute Musik und lange Haare stehen, würde wir eher ein Kammerkonzert empfehlen.
Stella Withenius, Langenfeld, Bet.-V.-Armin-Gesamtschule