Am 24. März 2008 wurde in Griechenland auf der Halbinsel Peloponnes das Olympische Feuer entzündet. Dieses Jahr wird das Feuer weiter getragen denn je.
Die Reise wird insgesamt 130 Tage dauern, und es werden 137.000 Kilometer zurückgelegt.
Bevor das Feuer dann Peking erreicht, wo die Spiele stattfinden werden, wird es noch die halbe Welt umrunden und dabei jeden Kontinent besuchen. Doch leider bringt auch das schönste Event Negatives mit sich.
Ein Konflikt zwischen China und Tibet sorgt für großen Aufruhr, denn tibetische Aufstände könnten den Fackellauf und damit auch die ganzen Olympischen Spiele gefährden.
Tibetische Freiheitskämpfer versuchen, wo es nur geht, den Fackellauf zu stören. Auch in London oder Paris fehlten sie nicht und verhinderten den reibungslosen Ablauf. Mehrere 1.000 Polizisten mussten eingesetzt werden, um die Sicherheit des Feuers gewähren zu können. Dabei kam es zu mehreren schweren Schlägereien auf den Straßen und zu zahlreichen Verletzten und auch einigen Toten.
Die letzte Station Europas war Paris, von dort aus sollte die Flagge dann nach San Francisco geflogen werden.
So nutzen tibetische Anhänger ihre letzte Chance, den Fackellauf in Europa zu unterbrechen und legten sich teilweise auf die Straße, damit die Fackel nicht weiter getragen werden konnte. Auch die Polizei musste Gewalt anwenden, um die Straßen frei zu halten.
In Paris haben die tibetischen Anhänger sogar geschafft, die Fackel zu erlöschen; aber im Begleitfahrzeug befindet sich das zweite Olympische Feuer, an dem die Fackel erneut entzündet wurde.
Als seien Aufstände nicht genug, kommen auch noch Naturkatastrophen hinzu, die die Olympischen Spiele zusätzlich gefährden. Im Gebiet Sichuan gab es ein Erdbeben der Stärke 7,8 auf der Richterskala, bei dem weitaus mehr als 10.000 Menschen ums Leben gekommen sind. In Beichuan steht nur noch jedes fünfte Haus. Selbst in Peking, in 1500 km Entfernung, begannen Wolkenkratzer zu wackeln und Menschen flohen auf die Straße. Sogar auf Taiwan und in Vietnam berichtete man von Erdstößen.
Dennoch wird der Fackellauf fortgesetzt, und es gibt jetzt vor jeder Etappe eine Schweigeminute zum Gedenken an die Opfer. Auch wird die drei Monate lange Reise durch China weniger pompös ausfallen und Reden etc. werden gekürzt.
Wenn sich die Lage beruhigt, einerseits die Naturgewalten, andererseits die Boykotte, dann müsste man die Olympischen Spiele in aller Ruhe genießen können und sich jetzt auch schon zu Recht darauf freuen. Sie sind halt das Sportevent des Jahres, ein Wettkampf der Superlative.
Marc Schmermaes, Geldern, Lise-Meitner-Gymnasium