Der Chef einer Security-Firma berichtet vom Leben – Bodyguard Marco Franken berichtet aus seinem Leben

Am 11. Dezember 2010 besuchte ich Marco Franken in Monheim. Franken, Inhaber einer Security-Firma, ist 46 Jahre alt. Bei einem gemeinsamen Frühstück erzählte er mir aus seinem Leben.

Schon als Kind hatte Marco Franken den Wunsch, Menschen zu beschützen: „Mein Traumberuf war von jeher Polizist.“ Nach bestandener Aufnahmeprüfung bei der Polizei erhielt er die Einberufung zur Bundeswehr. „Bereits nach wenigen Monaten verpflichtete ich mich für zwölf Jahre. Es lag mir einfach. Ich bildete Scharfschützen und Einzelkämpfer aus, die in Krisengebieten eingesetzt wurden. Im Anschluss absolvierte ich ein betriebswirtschaftliches Studium, anschließend ein Studium für Personenschutz und Security.“ Er ist geprüfter und staatlich anerkannter Werkschutzmeister.

Während seines Studiums arbeitete er als Doorman vor Discotheken. Seine schlimmsten Erinnerungen verbindet er mit dieser Zeit: „Ich erlitt Verletzungen durch Randalierer bis hin zu tiefen Messerstichen in den Oberschenkeln.“

Nach erfolgreichem Abschluss des Studiums war er zunächst bei einem der größten deutschen Securitydienste angestellt. Er beschützte prominente Personen wie Atze Schröder. „Vor etwa zehn Jahren habe ich mich dazu entschieden, selbst eine Security-Firma zu gründen.“ Er bietet Personen-, Objekt- und Veranstaltungsschutz, VIP-Betreuung, Doorman und Tourneebegleitung an.

Nun war meine Neugierde erst recht geweckt, welche Stars hatte er schon beschützt? Es waren viele; darunter Die Ärzte, Green Day, Madonna, Rihanna und AC/DC. „Im nächsten Jahr werde ich unter anderem bei den Konzerten von Take That und Jon Bon Jovi dafür sorgen, dass keinem etwas Schlimmes widerfährt. Bei diesen Konzerten werden über 500 Securityleute eingesetzt, weshalb viele Firmen zusammen arbeiten müssen.“

Pistolen und Gewehre sind nur einige Waffen die er besitzt. Er zeigt mir eine Tonfa (Stahlschlagstock), mit dem zum Beispiel die Polizei bei Demonstrationen auf die Oberschenkel von Randalierern schlägt und mit denen man selbst die härtesten Schläge abwehren kann, einen Polizeiknüppel, einen Metallstab, den man wie ein Teleskop ausfährt und vieles mehr. Sogar Pfefferspray ist in seinen Augen eine Waffe.

Bei vielen Einsätzen muss er eine Waffe bei sich tragen, und er erzählt lebhaft, dass er selbst einmal von der Polizei abgeführt wurde. Er musste einen Prominenten schützen, der Morddrohungen erhalten hatte: „Nach einem langen Arbeitstag kaufte ich auf dem Nachhauseweg in einer Bäckerei ein und hatte meine Pistole noch um. Plötzlich standen Polizisten hinter mir und forderten mich auf, ihnen unauffällig zu folgen. Dies war sehr lustig.“

Sofort bejaht er die Frage nach Angst bei der Arbeit. „Als Doorman hatte ich immer Angst. Man wird immer provoziert.“ Neben dieser Angst bietet sein Beruf aber auch sehr schöne Erlebnisse. „Das Event mit den Red Bull X-Fighters in Wuppertal zählt für mich zu den schönsten Erlebnissen meiner Laufbahn.“

Theresa Zimmermann, Mänchengladbach, Gymnasium An der Gartenstraße