„Und, wo ist es denn schöner? Hier oder in den USA?“ Das ist die berühmteFrage von Freunden und Verwandten. Nie gab es eine gute Antwort auf diese Frage. War es vielleicht gar keine gute Frage?
Schließlich kommt es darauf an, was einem gerade in diesem Moment besonders wichtig erscheint, wenn sie gestellt wird. Also schrieben wir alles, was uns wichtig erschien auf: Von Apfelschorle über den Schulweg bis zum Wetter.
Sechs Jahre lang hatten wir in Connecticut gewohnt, einem Ostküstenstaat der USA. Wir zogen im August 2010 wieder zurück nach Krefeld in unser altes Haus. Zur Schule gehe ich in Düsseldorf-Kaiserswerth.
Wo es einem besser gefällt, kommt darauf an, worauf man den meisten Wert legt. Was ist denn das Allerwichtigste? Das Haus, die Nähe zu Verwandten, die Schule? Ich wollte es wissen. „Wenn man beiden Wohnorten eine Bewertung für jeden der Aspekte geben würde und dann die Aspekte gewichtet, könnte man für die beiden Gegenden jeweils eine Gesamtnote erhalten“, schlug mein Vater vor.
Also habe ich eine Tabelle zusammengestellt, mit der ich zehn Kriterien bewertet und benotet habe. Das Ergebnis war 559 Punkte für Deutschland und 699 Punkte für die USA. Eine Veränderung der Gewichte der Aspekte hätte das Ergebnis verschoben. Wenn ich mehr Wert auf den Vergleich der Schulen und weniger Wert auf den des Wetters gelegt hätte, wäre Deutschland vorne gewesen.
Obwohl meine Betrachtung analytisch war, kann es nie eine objektive Antwort auf die Frage „Wo ist es besser“ geben. Selbst die Kriterien, die ich mir zum Bewerten ausgewählt habe, würden bei meinem Vater, bei meiner Mutter oder bei meiner Schwester andere sein. Vielleicht ist es wirklich keine gute Frage.
Antonia Diemer, Düsseldorf, International School Of Düsseldorf